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42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Bizentrische retrospektive Evaluation nach Corporoplastik mittels small intestinal submucosa (SIS) bei Patienten mit ausgeprägter Induratio penis plastica

Meeting Abstract

  • B. Rosenhammer - Caritas-Krankenhaus St Josef, Lehrstuhl der Universität Regensburg, Klinik für Urologie, Regensburg, Germany
  • K. Sayedahmed - Klinikum Lüneburg, Klinik für Urologie, Lüneburg, Germany
  • P.J. Spachmann - Caritas-Krankenhaus St Josef, Lehrstuhl der Universität Regensburg, Klinik für Urologie, Regensburg, Germany
  • M. Burger - Caritas-Krankenhaus St Josef, Lehrstuhl der Universität Regensburg, Klinik für Urologie, Regensburg, Germany
  • R. Olianas - Klinikum Lüneburg, Klinik für Urologie, Lüneburg, Germany
  • H.-M. Fritsche - Caritas-Krankenhaus St Josef, Lehrstuhl der Universität Regensburg, Klinik für Urologie, Regensburg, Germany

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocKV82

doi: 10.3205/16urobay082, urn:nbn:de:0183-16urobay0827

Veröffentlicht: 20. April 2016

© 2016 Rosenhammer et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Bei Patienten mit ausgeprägter peniler Deviation im Rahmen einer Induratio penis plastica (IPP) gilt eine (partielle) Plaqueexzision mit anschließender Defektdeckung als Therapie der Wahl, um eine Penisverkürzung zu vermeiden. Heutzutage werden überwiegend Allo- und Xenografts, wie z.B. small intestinal submucosa (SIS), verwendet. Ziel der Studie war es, Langzeitergebnisse und inbesondere die Patientenzufriedenheit nach partieller Plaqueexzision und SIS-Corporoplastik zu evaluieren.

Material und Methoden: 43 Patienten mit IPP in der stabilen Phase, schwerer peniler Deviation und suffizienter erektiler Funktion wurden eingeschlossen. Nach partieller Plaqueexzision erfolgte die Defektdeckung mit einem Surgisis® SIS Patch (Surgisis® ES; Cook Urological, Spencer, IN, USA). Die retrospektive Datenevaluation umfasste postoperative Komplikationen, Korrektur der Deviation, prä- und postoperative erektile Funktion, Änderung der Penislänge und Gesamtzufriedenheit mit dem Eingriff und dem postoperativen Verlauf.

Ergebnisse: Die penile Deviation betrug im Mittel 73,8° (60-90°), wobei die Abweichung vorwiegend nach dorsal oder dorsolateral (32,5% bzw. 55,8% der Patienten) dokumentiert wurde. Es konnten keine intraoperative oder schwerwiegende postoperative Komplikationen festgestellt werden. Nach einer mittleren Follow-up Zeit von 33 Monaten (10-59) konnte eine komplette Korrektur der Deviation bei 86% der Patienten erreicht werden. Eine relevante penile Sensibilitätsminderung wurde von 9,3% der Patienten berichtet. Bei 88,4 % der Patienten konnte postoperativ eine suffiziente Erektion für eine vaginale Penetration erzielt werden (davon 21% unter Zuhilfenahme von PDE-5-Hemmern, SKAT oder Vakuum-Pumpe). Eine Verbesserung des IIEF-5-Scores war bei 69,8% der Patienten zu verzeichnen, im Mittel betrug die Verbesserung 4 Punkte. Insgesamt waren 86% der Patienten mit dem Eingriff vollkommen zufrieden und berichteten von einer signifikanten Verbesserung ihrer Lebensqualität.

Schlussfolgerung: Unsere Daten bestätigen die in der Literatur beschriebenen guten Langzeitergebnisse nach SIS-Corporoplastik an einem großen und bezüglich der erektilen Funktion heterogenen Patientengut. Wichtige Faktoren für gute postoperative Ergebnisse scheinen eine standardisierte OP-Technik sowie ein standardisiertes prä- und postoperatives Vorgehen einschließlich einer geeigneten Patientenselektion zu sein.