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Prävalenz der erektilen Dysfunktion bei 45-jährigen Männern in Abhängigkeit von vorhandenen Risikofaktoren
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Veröffentlicht: | 20. April 2016 |
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Einleitung: Im Rahmen der PROBASE-Studie werden seit 2014 in vier Zentren in Deutschland (Düsseldorf, Hannover, Heidelberg, München) 45-jährige Männer für ein risikoadaptiertes PSA-Screening rekrutiert. Ziel des vorliegenden Begleitprojekts war die Erfassung einer möglichen erektilen Dysfunktion (ED) unter Einbeziehung von Risikofaktoren.
Material und Methodik: 45-jährige heterosexuelle Männer, die in einer stabilen Partnerschaft leben und angaben, in den letzten 4 Wochen vaginalen Geschlechtsverkehr gehabt / versucht zu haben, wurden mit Hilfe des International Index of Erectile Function (IIEF)-6-Fragebogens bezüglich Ihrer Erektionsfunktion befragt. Zusätzlich wurden Begleiterkrankungen (art. Hypertonie, Diabetes mellitus (DM)), Daten zu den Lebensgewohnheiten (Rauchen, Alkoholkonsum, Sport), der International Prostate Symptom Score (IPSS) sowie der Body Mass Index (BMI) erhoben.
Ergebnisse: Die Anzahl der auswertbaren Fragebögen betrug 2315. Die ED-Gesamtprävalenz (IPSS ≤25) betrug 15,3 % und verteilte sich wie folgt: 9,3% milde ED (IIEF-6 Score 22-25); 4,3% mild-moderate ED (IIEF-6 Score 17-21), 1,3% moderate ED (IIEF-6 Score 11-16), 0,4% schwere ED (IIEF-6 Score 6-10). Männer mit einem IIEF ≤25 hatten häufiger einen BMI >30, eine art. Hypertonie, einen DM, einen IPSS >7 und bewegten sich kaum (alle p< 0,05). Kein Zusammenhang zeigte sich hier beim Alkoholkonsum (p=0,96) und Rauchen (p=0,23). In der Gruppe der Männer mit einem IIEF < 22 zeigte sich ein höherer Anteil von Männern mit Bewegungsmangel, Rauchern, Diabetikern und Männern mit einem IPSS >7 (alle p< 0,05). Nicht signifikant waren die Parameter BMI und art. Hypertonie.
Schlussfolgerung: Fast jeder 6te heterosexuelle 45-jährige Mann hatte eine ED mit einem IIEF-6-Score ≤25. Ein signifikant höheres Auftreten der ED zeigte sich bei Männern mit kardiovaskulären Begleiterkrankungen und Lifestyle-Risikofaktoren (art. Hypertonie, DM, BMI >30 und Bewegungsmangel) sowie bei Männern mit einem IPSS >7. Diese Ergebnisse zeigen, dass sowohl eine gezielte Anamnese zur Identifizierung möglicher Risikofaktoren, als auch deren konsequente Behandlung Teil einer ganzheitlichen Therapie bei jungen Männern mit erektiler Dysfunktion sein sollten.