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42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Bakteriennachweis in prostatischem Gewebe transurethraler Resektionen (TUR), sowie in prä- und postoperativen Harnkulturen

Meeting Abstract

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  • S. Heidler - Landesklinikum Mistelbach, Mistelbach, Austria
  • K. Bretterbauer - Landesklinikum Mistelbach, Mistelbach, Austria
  • W. Albrecht - Landesklinikum Mistelbach, Mistelbach, Austria

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocKV73

doi: 10.3205/16urobay073, urn:nbn:de:0183-16urobay0736

Veröffentlicht: 20. April 2016

© 2016 Heidler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Bakteriennachweis prä- und postoperativ aus dem Harn, sowie aus dem Prostatagewebe, das im Rahmen der TUR Prostata gewonnen wurden.

Patienten und Methoden: 43 Patienten, die sich einer TUR Prostata unterzogen hatten, wurden in die Studie eingeschlossen. Bei präoperativ positivem Harnstreifen wurde eine Antibiose verabreicht. Intraoperativ wurde unter sterilen Bedingungen Prostatagewebe aus einer tieferen Prostataschicht in eine flüssige Nährlösung zwecks Kulturgewinnung gegeben.

Ergebnisse: Von 43 Patienten hatten 21 eine positive Bakterienkultur, darunter 6 Dauerkatheter-Träger. Es fanden sich 12 positive Harnkulturen präoperativ; 7 postoperativ und 13 positive Prostatagewebskulturen. Am häufigsten konnten Enterokokken isoliert werden, sowohl präoperativ, als auch im Prostatagewebe. Eine Übereinstimmung der Bakterienisolate in allen drei Kulturen lag nur einmal vor.

In der histologischen Aufarbeitung fand man bei 10 von 13 Patienten mit einer positiven Gewebskultur eine Prostatitis, wohingegen 7 von 30 Patienten mit negativer Gewebskultur ebenfalls eine Prostatitis aufwiesen. Bei einem Patient mit Isolation von Corynebakterium glucuronolytikum im Gewebe wurde ein Prostatakarzinom Gleason 9 entdeckt.

Im postinterventionellen Verlauf zeigte sich die Gruppe mit Bakteriennachweis eindeutig benachteiligt (1x Epididymitis, 1x fieberhafter Harnwegsinfekt; 4x Urgesymptomatik).

Conclusio: Die nachgewiesen Bakterien in den unterschiedlichen Kulturen ergeben ein inhomogenes Bild, wobei kein nachvollziehbares Keimbesiedelungsmuster ersichtlich ist. Es geht jedoch deutlich hervor, dass die Gruppe mit einer nachgewiesenen positiven Kultur postoperativ mehr Komplikationen aufweist. Fraglich bleibt, wie die unterschiedlichen Befunde der Kulturen zu werten ist und welche Klinik daraus resultiert.