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Diagnostische Wertigkeit der 68Gallium-PSMA PET/CT zu Beurteilung des Therapieansprechens von Patienten mit metastasiertem, hormonsensitivem Prostatakarzinom unter primärer Hormonchemotherapie
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Veröffentlicht: | 20. April 2016 |
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Hintergrund: Die Aussagekraft der konventionellen Bildgebung zur Beurteilung des Therapieansprechens bei Patienten (Pt.) mit metastasiertem Prostatakarzinom (PCa) unter Systemtherapie ist limitiert. Insbesondere die Abgrenzung einer Tumorprogression gegenüber therapieassoziierten Effekten gestaltet sich schwierig. Die Entwicklung neuer PCa-spezifischer Tracer wie PSMA-Liganden lässt die PET-Diagnostik als vielversprechende Alternative erscheinen. Ziel dieser Arbeit war es, die diagnostische Wertigkeit der 68Ga-PSMA PET/CT zur Beurteilung des Therapieansprechens bei Pt. mit metastasiertem, hormonsensitivem PCa unter primärer Hormonchemotherapie zu evaluieren.
Material & Methoden: 5 Pt. mit primär metastasiertem, hormonsensitivem high-risk PCa (1 Pt. mit ossärer Metastasierung; 3 Pt. mit ossärer und lymphogener Metastasierung, 1Pt. mit ossärer, lymphogener und viszeraler Metastasierung) erhielten eine Androgendeprivation sowie 6 Zyklen Docetaxel in Anlehnung an das CHAARTED Protokoll (Sweeny at al., N Engl J Med. 2015). Vor und nach Abschluss der Chemotherapie wurde eine 68Ga-PSMA PET/CT durchgeführt. Konventionelle CT und 68Ga-PSMA PET wurden getrennt voneinander evaluiert und hinsichtlich des Therapieanprechens entsprechend den RECIST 1.1/PERCIST Kriterien beurteilt. Zudem wurde das bildmorphologische Ansprechen mit dem PSA-Ansprechen korreliert.
Ergebnisse: Alle 5 Pt. zeigten eine PR in der 68Ga-PSMA-PET nach 6 Zyklen Docetaxel verglichen zur Baseline-Bildgebung. In 4/5 Fällen konnte eine PR ebenfalls im konventionellen CT detektiert werden. Für einen Pt. mit ausschließlich ossärer Metastasierung ergaben sich divergente Ergebnisse für die 68Ga-PSMA PET und die konventionelle CT (PR vs. SD). Während das posttherapeutische CT lytische und sklerosierte Knochenläsionen konstanter Größer zeigte, konnte im 68Ga-PSMA PET eine deutliche Reduktion der PSMA-Expression nachgewiesen werden. Alle Pt. wiesen ein deutliches PSA-Ansprechen mit ≥50% auf (median: -98,6%, Streubreite: -79,4 bis -99,3%).
Schlussfolgerung: Diese initialen Daten legen nahe, dass die 68Ga-PSMA PET/CT eine vielversprechende Methode zur Beurteilung des Therapieansprechens von Pt. mit metastasiertem hormonsensitivem PCa darstellt. Durch zusätzliche molekulare Informationen wie Hinweise auf die Tumorzellviabilität ergibt sich insbesondere für nicht messbare Knochenläsionen ein diagnostischer Mehrgewinn.