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68Ga-PSMA PET im Vergleich zur konventionellen Knochenszintigraphie für die Evaluation von Knochenmetastasen beim Prostatakarzinom
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Veröffentlicht: | 20. April 2016 |
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Einleitung: Die 99mTc-Knochenszintigraphie (KS) stellt derzeit die Standardbildgebung zur Evaluation von Knochenmetastasen (KM) beim Prostatakarzinom (PCa) dar. Allerdings hält die 68Ga-PSMA PET derzeit zunehmend Einzug in die PCa-Diagnostik. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war nun, die Effizienz der 68Ga-PSMA-PET für den Nachweis von KM im Vergleich zur KS zu untersuchen.
Material und Methoden: 29 Patienten (Pt.) mit primär fortgeschrittenem PCa; 27 Pt. mit biochemischen PCa-Rezidiv sowie 37 Patienten mit mCRPC, die eine KS sowie 68Ga-PSMA PET Diagnostik innerhalb von 30 Tagen (median 11 Tage; 0-29 Tage) erhalten haben, wurden in der klinikeigenen Datenbank identifiziert und ausgewertet. Zwei Nuklearmediziner beurteilten unabhängig voneinander die KS bzw. die 68Ga-PSMA PET bzgl. des Vorliegens von KM auf Patienten- und Regionenbasis (Kopf, HWS, BWS, LWS + Sakrum, Schultergürtel, Thorax, Becken, obere und untere Extremität). Läsionen wurden anhand einer 4-Punkte-Skala bewertet (0:keine Läsion; 1: Metastase; 2: fraglich; 3: gutartige Läsion) und mit einem „best valuable comparator“ (BVC) verglichen, in dem neben der vorhandenen Bildgebung, alle klinische Informationen inkl. Follow-up eingingen, da zumeist keine histologische Sicherung erfolgt war.
Ergebnisse: 63/93 (68%) der Pt. und 368/828 (44.4%) der auswertbaren Regionen zeigten KM nach BVC. Im Vergleich zum BVC wurden sowohl für die KS als auch die 68Ga-PSMA PET die besten diagnostischen Ergebnisse erzielt, wenn fragliche Befunde als nicht-metastatisch gewertet wurden. Auf Patientenbasis betrug die Sensitivität, Spezifität, diagnostische Genauigkeit, PPV und NPV für die KS 89,0%; 100%; 92,5%; 100% und 80,6% vs. 98,4%; 100%; 98,9%; 100% und 96,8% für die 68Ga-PSMA PET. Auf Regionenbasis errechneten sich für die KS 84,9%; 97,4%; 91,8%; 96,3% und 88,8% vs. 98,6%; 100%; 99,4%; 100% und 98,9% für die 68Ga-PSMA PET. Insbesondere kleine KM demarkierten sich tendenziell besser in der 68Ga-PSMA PET verglichen mit der KS.
Diskussion: In unserer Auswertung zeigte sich die 68Ga-PSMA PET der konventionellen KS hinsichtlich der Detektion von KM überlegen. Daher erscheint eine zusätzliche KS bei Pt., die bereits eine 68Ga-PSMA PET erhalten haben, unnötig. Die 68Ga-PSMA PET weist zudem den Vorteil auf, dass in Kombination mit einer Schnittbildgebung zeitgleich neben dem Lokalbefund auch eine Weichteilmetastasierung in einer einzigen Untersuchung evaluiert werden kann.