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Histologisch validierter Vergleich der 68Gallium-PSMA PET und der konventionellen Schnittbildgebung für die Lymphknotendetektion beim primären Prostatakarzinom
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Veröffentlicht: | 20. April 2016 |
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Einleitung: Die 68Gallium-PSMA PET hält derzeit zunehmend Einzug in die Prostatakarzinomdiagnostik. Ziel dieser Studie war es, die diagnostische Effizienz der 68Ga-PSMA PET mit dem Tracer Glu-NH-CO-NH-Lys-(Ahx)-[(68)Ga(HBED-CC)] im Vergleich zur konventionellen Schnittbildgebung für das Lymphknotenstaging bei Prostatakarzinompatienten mit mittlerem bis hohem Risikoprofil anhand der postoperativen Histologie als Goldstandard zu untersuchen.
Material und Methoden: In die Analyse gingen 130 konsekutive Prostatakarzinompatienten ein, die sich nach präoperativer 68Ga-PSMA PET/CT bzw. PET/MRT einer radikalen Prostatektomie mit standardisierter pelviner Template-Lymphadenektomie unterzogen. Bei allen Patienten erfolgte eine jeweils verblindete histologische Aufarbeitung der Operationspräparate sowie Beurteilung der Bildgebung getrennt für die 68Ga-PSMA PET bzw. die Schnittbildgebung anhand einer 5-Punkte-Skala. Die Ergebnisse der bildgebenden Verfahren wurden auf Patienten- und Template-Feld-Ebene statistisch mit der postoperativen Histologie verglichen.
Ergebnisse: Bei 11 von 130 Patienten wies der Primärtumor keine oder eine nur schwache PSMA-Expression auf. Nach Ausschluss dieser Patienten fand sich bei 36/119 (30,2%) der Patienten sowie in 108/678 (15,9%) der dissezierten Template-Feldern eine lymphogene Metastasierung. Auf Patientenebene zeigten sich für Sensitivität, Spezifität, PPV, NPV und diagnostische Genauigkeit 75,0%; 98,8%; 96,4%; 90,1% und 91,6% für die 68Ga-PSMA PET sowie 41,7%; 85,5%; 55,6%; 77,2% und 72,3% für die konventionelle Schnittbildgebung. Auf Template-Feldebene zeigten sich für Sensitivität, Spezifität, PPV, NPV und diagnostische Genauigkeit 76,2%; 99,1%; 94,2%; 95,5% und 95,7% für die 68Ga-PSMA PET sowie 28,3%; 97,1%; 59,6%; 88,7% und 87,3% für die konventionelle Schnittbildgebung.
Diskussion: Bei Prostatakarzinompatienten mit erhöhtem Risikoprofil erscheint die 68Ga-PSMA PET der konventionellen Standardschnittbildgebung überlegen und hat das Potential als Hybridbildgebung zum neuen Standard in der Primärabklärung einer lymphogenen Metastasierung zu werden.