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Multiparametrische 68Gallium- PSMA HBED-CC- PET-MRT zur stanzbioptischen Detektion des Prostatakarzinoms in der Re-Biopsie
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Veröffentlicht: | 20. April 2016 |
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Fragestellung: Die multiparametrische MRT der Prostata (mpMRT) stellt den derzeitigen Goldstandard zur bildgebenden Abklärung des primären Prostatakarzinoms (PCa) nach erfolgter negativer Stanzbiopsie dar. Ziel der vorliegenden Arbeit war nun, die unlängst eingeführte 68Ga-PSMA HBED-CC-PET im Vergleich zur der mpMRT hinsichtlich der Detektionseffizienz eines Prostatakarzinoms zu evaluieren.
Methodik: 58 Patienten (Pt.) mit zuvor mindestens einer negativen Stanzbiopsie der Prostata wurden in die Analyse eingeschlossen. Alle Pt. erhielten eine 68Ga- PSMA HBED-CC PET-mpMRT der Prostata. Die Auswertung erfolgte getrennt für die mpMRT gemäß der PI-RADS Klassifikation (v1) und für die PET anhand einer 5-Punkte-Skala (1: PCa sehr unwahrscheinlich; 2: PCa unwahrscheinlich; 3: PCa fraglich; 4: PCa wahrscheinlich; 5: PCa sehr wahrscheinlich). Alle Pt. erhielten eine systematische transrektale 12fach Biopsie sowie eine gezielte Fusionsbiopsie suspekter Läsionen in der Bildgebung. Die Auswertung der Bildgebung und Histologie erfolgte auf Patienten- und Sextantenbasis (beidseits: apikal, median, basal).
Ergebnis: Die histologische Auswertung zeigte in 36/58 (62.1%) der Pt. und in 70/348 (20.1%) der Sextanten ein PCa. 22/36 (61,1%) der Patienten mit histologisch gesichertem PCa zeigten im mpMRT eine PI-RADS 4-5 Läsion und 28/36 (77,8%) einen Score von 4-5 in der PET. 24/70 (34.3%) der Sextanten mit histologisch gesichtertem PCa zeigten eine PI-RADS 4-5 Läsion im mpMR und 35/70 (50%) eine Bewertung von 4-5 in der PET. In der PET konnten 9 zusätzliche Patienten mit PCa erkannt werden (PET Bewertung von 4-5), die in der mpMRT nur eine PI-RADS 1-3 Läsion aufwiesen. Auf Sextantenbasis wurden alle Gleason-Score (GS) >7b Läsionen per mpMRT und PET erkannt. 18 GS6 und 28 GS7a Läsionen wurden im mpMRT mit PI-RADS 1-3 bewertet. 17 GS6 und 18 GS7a Läsionen wurden in der PET mit 1-3 bewertet. Als Limitationen müssen das Vorliegen von falsch-negativen Biopsiebefunden sowie das retrospektive Design der Auswertung genannt werden.
Schlussfolgerung: Durch die Kombination von 68Ga- PSMA HBED-CC PET und mpMRT konnten bei teilweise komplementären Befunden zusätzliche PCa Läsionen detektiert werden. Diese erste Auswertung weist auf einen zusätzlichen Nutzen der 68Ga-PSMA HBED-CC PET ergänzend zur mpMRT für die Detektion des Prostatakarzinoms nach erfolgter negativer Biopsie hin.