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Lokalisation des primären Prostatakarzinoms mittels kombinierter 68Ga-PSMA PET und multiparametrischer MRT
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Veröffentlicht: | 20. April 2016 |
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Einleitung: Die multiparametrische MRT (mpMRT) ist auf dem Weg zur Standardbildgebung für die lokale Diagnostik eines Prostatakarzinoms (PCa). Durch Kombination der mpMRT mit der kürzlich eingeführten 68Ga-PSMA PET könnte die Lokalisation und Detektion eines PCa zusätzlich verbessert werden. Ziel der Arbeit war daher, die diagnostische Effizienz einer simultanen 68Ga-PSMA PET/mpMRT mit den jeweiligen Einzelbildgebungen zu vergleichen.
Material und Methoden: 66 Patienten mit bioptisch gesichertem PCa vom mittleren bis hohen Risikoprofil wurden mittels 68Ga-PSMA PET/mpMRT 27±26 Tage vor radikaler Prostatektomie untersucht. Die alleinige PET und mpMRT als auch die PET/mpMRT Untersuchung in Kombination wurden unabhängig voneinander unter Benutzung der PI-RADS 1.0 Kriterien bzw. einer 5-Punkte Lickert Skala evaluiert. Die Auswertung und Korrelation der Bildgebungen als auch der histologischen Begutachtung erfolgte auf Sextantenebene (rechts - links; apikal, median, basal). ROC-Analysen wurden vorgenommen, um die diagnostische Effizienz der einzelnen Bildgebungen hinsichtlich der Detektion eines PCa zu vergleichen. Zusätzlich wurden die „Standard-uptake-values“ (SUVs) der jeweiligen Sextanten bestimmt und die SUV-Ratio von Sextanten mit PCa-Gewebe gegenüber Sextanten mit gutartigem Gewebe ermittelt.
Ergebnisse: 53 der 66 Patienten konnten in die Analyse eingeschlossen werden. 202/318 (63.5%) Sextanten wiesen ein PCa nach histologischer Begutachtung auf. PET, mpMRT bzw. PET/mpMRI detektierten ein PCa bei 92% (49/53); 66% (35/53) bzw. 98% (52/53) der Patienten. Die kombinierte PET/mpMRT wies eine statistisch signifikante Überlegenheit gegenüber der alleinigen mpMRT (AUC 0,88, p< 0,001) und der PET-Bildgebung (AUC 0,83, p=0,002) für die Detektion eines PCa auf. Die alleinige PET war ebenfalls der alleinigen mpMRT statistisch überlegen (AUC 0,73, p=0,003). Die PET wies einen hohen Kontrast zwischen tumortragenden Sextanten und Sextanten mit gutartigem Gewebe auf (SUV-Ratio: 4,48; 0,89-15,5).
Diskussion: Die kombinierte 68Ga-PSMA PET/mpMRT verbessert die diagnostische Effizienz gegenüber einer alleinigen mpMRT bzw. 68Ga-PSMA PET. Dies könnte beispielsweise in der Diagnostik mittels zielgerichteter Biopsien bzw. der Therapieplanung genutzt werden.