gms | German Medical Science

42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Seltene Ursache und Therapie eines Uretertumors bei Solitärniere nach RCC

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • K. Bretterbauer - Landesklinikum Mistelbach, Mistelbach, Austria
  • S. Heidler - Landesklinikum Mistelbach, Mistelbach, Austria
  • W. Albrecht - Landesklinikum Mistelbach, Mistelbach, Austria

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocKV55

doi: 10.3205/16urobay055, urn:nbn:de:0183-16urobay0554

Veröffentlicht: 20. April 2016

© 2016 Bretterbauer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Kasuistik: Ein einundsiebzig-jähriger Patient wurde mit rezidivierenden schmerzlosen Makrohämaturieepisoden stationär aufgenommen. Sieben Jahre zuvor hatte er sich einer rechten Nephrektomie auf Grund eines Nierenzellkarzinoms, Fuhrmann Grad 2 unterzogen. IVP und retrograde Urethrographie zeigten einen Füllungsdefekt im distalen linken Harnleiter, den wir als mögliches Urothelkarzinom annahmen. Eine Biopsie der Raumforderung, war auf Grund einer Harnleiterstriktur nicht möglich. Die durchgeführten Staging-Untersuchungen ergaben keinen Hinweis für weitere Metastasen.

Um die Nierenfunktion und die Lebensqualität zu erhalten, wurde von einer Nephroureterektomie abgesehen und eine Autotransplantation der Einzelniere mit Reimplantation des Harnleiters in die Blase durchgeführt. Dabei wurde die Ureterraumforderung, inklusive eines 9cm langen Harnleiteranteils, zur pathologischen Aufarbeitung geschickt mit dem Ergebnis einer Metastase eines Nierenzellkarzinoms, Fuhrmann Grad 2.

Postoperativ entwickelte der Patient ein postrenales Nierenversagen, woraufhin eine Nephrostomie gelegt wurde. Nach Konvaleszenz konnten die Ableitungen problemlos entfernt werden und der Patient ist bis zum heutigen Datum beschwerdefrei.

Zusammenfassung: Harnleitermetastasen des RCC sind extrem selten und kommen meist ipsilateral vor. In der Literatur sind etwa 50 Fälle beschrieben. Davon 14 mit metachroner, kontralateraler Metastasierung. Die am häufigsten beschriebene Therapieoption ist die Ureter-Ureterostomie. Wir konnten mit unserem Fall erstmals zeigen, dass auch eine Autotransplantation eine sichere Therapieoption darstellt.