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Die prognostische Reliabilität/Diskriminierbarkeit der aktuellen T-Klassifikation (7. Edition) bei Patienten mit operiertem papillären Nierenzellkarzinom – Ergebnisse einer multi-institutionalen Studie (CORONA; Collaborative Research on Renal Neoplasms Association)
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Veröffentlicht: | 20. April 2016 |
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Fragestellung: Arbeiten zur prognostischen Qualität des UICC Tumor-Node-Metastasis Staging Systems (TNM) beim Nierenzellkarzinom (RCC) werden entscheidend vom klarzelligen Subtyp dominiert. Die wenigen Studien mit isolierter Analyse von Patienten mit papillärem RCC (papRCC) liefern widersprüchliche Ergebnisse, so dass derzeit offen bleibt, inwieweit die postoperative Prognose des papRCC durch das TNM-System verlässlich abgebildet werden kann.
Methodik: Es wurden die Daten von 2.325 im Zeitraum 1990-2014 in 17 Kliniken (CORONA und weitere Zentren) operativ therapierten papRCC Patienten erfasst. Das Tumorstadium wurde einheitlich der 7. TNM-Edition (2009 UICC) angepasst. Durch multivariable, Bootstrap-korrigierte Cox-Regressionsmodelle wurde der unabhängige Einfluss des TNM-Systems auf die karzinomspezifische Mortalität (CSM) und die Gesamtmortalität (ACM) bestimmt; der Beitrag zur Vorhersagegenauigkeit der prognostischen Modelle erfolgte durch Berechnung von c-Indizes. Das mediane postoperative Follow-up der Studiengruppe betrug 47 Monate (Interquartil-Range/IQR; 15-92).
Ergebnis: Das mediane Alter der Studiengruppe betrug 63 Jahre (IQR; 54-70). 77% der Patienten waren männlich, bei 42% erfolgte eine partielle Nephrektomie; 82% waren zum Diagnosezeitpunkt asymptomatisch. Bei 6.7% der Studiengruppe (n=156) bestanden zum OP-Zeitpunkt Organmetastasen (M1). Das TNM-System und das Fuhrman-Grading (FG) wiesen einen unabhängigen Einfluss auf die beiden Endpunkte CSM bzw. ACM auf, das Patientenalter lediglich auf den Endpunkt ACM. Die prognostische Diskrimination der pT-Klassifikation für die beiden Endpunkte war signifikant; so lag beispielsweise die 5-Jahres-CSM in den Stadien pT1, pT2, pT3 respektive pT4 bei 5%; 17%; 36% bzw. 56% (jeweils p< 0.001). Der Beitrag der pT-Klassifikation zur prognostischen Genauigkeit der CSM- bzw. ACM-Modelle betrug 6.3% respektive 2.5% (jeweils p< 0.001).
Schlussfolgerung: Unter prognostischen Gesichtspunkten ist das 2009 TNM-System bei Patienten mit papRCC gut anwendbar, da es eine sichere Diskrimination von prognostisch unterschiedlichen Gruppen ermöglicht.