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Die G/G-Variante des SNP309 im mdm2 Gen ist mit einem früheren Tumorentstehen in Nierenzellkarzinom-Patientinnen assoziiert
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Veröffentlicht: | 20. April 2016 |
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Mdm2 (Human mouse double minute 2) ist ein wichtiger Gegenspieler des Tumor suppressors p53. Das Vorliegen der G/G Variante des Einzelnukleotid-polymorphismus 309 (SNP309) im MDM2-Genpromoter kann die Expression von Mdm2 mRNA/Protein stark erhöhen und ist in verschiedenen Tumoren mit einem erhöhtem Risiko und/oder früherem Auftreten von Tumoren vor allem in asiatischen Patienten assoziiert. Inwieweit dies auch für europäische Nierenzellkarzinom-Patienten zutrifft, wurde bisher nicht analysiert. Wir untersuchten eine unselektierte Kohorte von 197 konsekutiven deutschen Nierenzellkarzinom (NZK)-Patienten. Es konnte die G/G Variante bei 18 (9,1%) Patienten, die G/T Variante bei 116 (58,9%) Patienten und die T/T Variante bei 63 (32.0%) Patienten gefunden werden. Es fand sich im Gesamtkollektiv und für die männlichen NZK-Patienten keine Assoziation zum Zeitpunkt des Tumorentstehens. Jedoch wurden für Patientinnen mit der G/G Variante (medianes Alter 59,5 Jahre) 13,5 Jahre früher ein NZK diagnostiziert als bei denen mit der T/T-Variante (medianes Alter 73 Jahre). Nachdem die weiblichen Patienten entsprechend ihres medianen Alters (68 Jahre) in zwei Gruppen geteilt wurden, zeigte sich eine relative Anreicherung der G/G-Trägerinnen in der jüngeren Altersgruppe, währenddessen dies für die T/T-Trägerinnen nicht zu beobachten war (P=0,024). Um die Altersabhängigkeit weiter zu untersuchen, wurde eine zweite altersselektierte Kohorte von 205 NZK-Patienten mit vor allem besonders jungen bzw. alten Patienten analysiert. Interessanterweise trat die G/G-Variante eher bei Patienten mit niedrigem Tumorstadium bzw. -grad auf (P=0,039 und P=0,004). Für weibliche NZK-Patienten zeigte sich nur eine leicht erhöhte Anzahl der G/G-Variante in der jüngeren Altersgruppe, aber überraschenderweise war der Anteil der G/G-Variante für männliche Patienten stark in der jüngeren Altersgruppe erhöht (19,4% vs. 8,0%). Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in weiblichen deutschen NZK-Patienten die G/G-Variante des SNP309 im mdm2-Gen im Vergleich zur T/T-Variante mit einem signifikant früheren Tumorentstehen assoziiert ist.