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42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Brusttumor des alten Mannes – ein urologisches Problem?

Meeting Abstract

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  • Z. Hamidov - Helios Klinik Blankenhain, Urologie, Blankenhain, Germany
  • Y. Enke - Helios Klinik Blankenhain, Urologie, Blankenhain, Germany
  • E. Hauschild - Helios Klinik Blankenhain, Urologie, Blankenhain, Germany
  • X. Krah - Helios Klinik Blankenhain, Urologie, Blankenhain, Germany

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocKV46

doi: 10.3205/16urobay046, urn:nbn:de:0183-16urobay0462

Veröffentlicht: 20. April 2016

© 2016 Hamidov et al.
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Gliederung

Text

Das Prostatakarzinom ist die häufigste maligne Erkrankung des Mannes. Aus diesem Grund wird eine Vorsorge ab dem 45. Lebensjahr empfohlen. Seit 2009 ist eine S3-Leilinie zur Diagnostik und Therapie in Deutschland etabliert.

Wir berichten über den Fall eines 79jährigen Patienten, der sich notfallmäßig mit Harnblasentamponade und Harnstauungsnieren beidseits in unserer Abteilung vorstellte. Bis dato unauffällige urologische Anamnese. Sonografisch zeigte sich im Bereich der linken Niere eine zystische Raumforderung, die mittels CT abgeklärt wurde. Es wurde eine unauffällige Bosniak 1 Zyste konstatiert. Zudem fand sich aber ein ca 4 cm grosser submammär gelegener Tumor links, sowie vergrößerte pelvine Lymphknoten beidseits. Der PSA lag bei 90.8 ng/ml.

Aufgrund der persistierenden Hämaturie führten wir eine TUR-B sowie eine Biopsie der linken Brust aus. Ein exophytischer Blasentumor konnte dabei ausgeschlossen werden. Es erfolgte eine Doppel-J-Einlage beidseits nach Aufresektion des linken Ostiums. In den histologisch untersuchten Resektaten des Blasenauslasses konnte ein die Blase infiltrierendes Prostatakarzinom Gleason 8 nachgewiesen werden. Der Brusttumor wurde als dringend malignitätsverdächtig eingestuft. Allerdings war die entnommene Gewebemenge zu gering, um genauere Aussagen über die Dignität zu treffen. Es wurde jedoch der dringende Verdacht auf eine mögliche Metastasierung des Prostatakarzinoms geäußert. Daraufhin erfolgte zur komplette Exstirpation des Befundes. Histologisch wurde schließlich eine Metastase des Prostatakarzinoms bestätigt. Wir initiierten daraufhin zunächst eine Androgendeprivation.

In Zusammenschau der Befunde ist somit von einem lymphogen und subkutan metastasiertem, die Blase infiltrierendem Prostatakarzinom Gleason 8 auszugehen. Unser Fallbeispiel zeigt eine seltene Manifestation einer Prostatakarzinommetastase.