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42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Inzidentelles Prostatakarzinom nach HoLEP / ThuLEP – Strategien - Ergebnisse - Outcome -

Meeting Abstract

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  • J.R. Bubeck - Illertalklinik, Urologie, Illertissen, Germany; Univ. Klinik für Urologie, Ulm, Germany; Sana Klinikum, Urologie, Biberach, Germany
  • W. Leonhard - Illertalklinik, Urologie, Illertissen, Germany

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocFV40

doi: 10.3205/16urobay040, urn:nbn:de:0183-16urobay0407

Veröffentlicht: 20. April 2016

© 2016 Bubeck et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: 2007- 1/2016 wurden 987 Patienten nach üblicher präoperativer Diagnostik mit PSA (ggfls. fr.PSA) und Prostata-Sonographie mit Volumetrie und Berechnung des PSA-Volumen-Quotienten, mit der Enukleationstechnik nach Gilling operiert. Bei Auffälligkeiten wurde präoperativ eine Prostata-PE durchgeführt.

740 Pat. wurden mit dem Holmiumlaser AurigaXL in Illertissen und 247 Pat. mit dem Thuliumlaser VelaXL in Ulm bzw. Biberach behandelt.

Ergebnisse: Bei 43 der 942 BPH-Patienten fand sich ein Inzidentelles PCA (4,56%).

Davon bei 32 Pat. ein T1a-PCA.

Bei 25 Pat. mit (Gleason-score=GS) GS4-6-PCA sind 4 Pat. unter Überwachung progredient, wobei dann die Biopsie 1xGS6 bestätigt hat, eine Bx ohne PCA erfolgte, jeweils ein Pat. die Biopsie mit und ohne MRT(unauffällig) ablehnte und weiter überwacht wird.

Bei 4 Pat mit GS7-PCA erfolgt je einmal eine RPX und eine Radiatio. 2 Patienten sind unter gewünschter Überwachung stabil in Remission.

Bei 2 der 3 GS8-Pat. erfolgte eine Radiatio.

Bei 11 T1b-PCA Pat. fand sich 3xGS6; 5xGS7 und je 1x GS8/9/10.

Einer der GS6 Pat wurde einer Radikal-OP zugeführt.

Bei 6 Pat.(2xGS6 2xGS7 1xGS8 u. 1xGS9) wurde die Radiatio als definitive Th.; 5x mit adjuvanter Hormonblockade (2xGS7, 1xGS8 u. 1xGS9) und einmal mit verzögerter Ho.Blo. bei PSA-Progress (GS6) eingeleitet und damit bei allen vorerst Remission erzielt.

Nur der Patient mit GS8 hat bei weiterem Progress nach Ablehnung einer Ctx., Abiraterone erhalten und ist mittlerweile im weiteren Progress verstorben.

Bei 3 der Pat. (2xGS7 und 1xGS10) wurde nur eine Ho.Blo. durchgeführt (1xRemission,GS7) und bei weiterem Fortschreiten der Erk. (GS7 u. GS10) eine Taxan-Ctx und bei weiterem Progress (GS7) Abiraterone u. zuletzt Enzalutamid angewendet. Der Pat. mit GS10 ist nach Ctx verstorben.

Schlussfolgerung: Nur unter der Voraussetzung einer möglicht exakten präoperativen Diagnostik und konsequenter Anwendung des PSA/Volumen-Quotienten (< 0,1), unter Einbeziehung einer präoperativen Biopsie, läßt sich eine geringe Rate des inzidentellen PCA´s realisieren.

Bei inzidentellem PCA nach Lasertherapie muss eine hochgradig individualisierte Therapie erfolgen. Diese ist abhängig vom GS, der Tumorausbreitung, post-OP PSA (4Wo.) und -Verlauf (3Mon.) und dem Performancestatus des Patienten.

Die Radiatio ist bei kurativer Intention bei T1b und progredienten oder aggressiven T1a wegen der hohen Inzidenz einer gravierenden Belastungsinkontinenz nach RPX(2/2) nach LEP u.E. eindeutig zu bevorzugen.