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42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Kognitive Fusion und KM Biopsie bei Prostata Re-Biopsien: Eine retrospektive Analyse

Meeting Abstract

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  • N. Mahne - Hanusch Krankenhaus, Urologie, Wien, Austria
  • M. Huber - Hanusch Krankenhaus, Pathologie, Wien, Austria
  • A. Lunacek - Hanusch Krankenhaus, Urologie, Wien, Austria
  • E. Plas - Hanusch Krankenhaus, Urologie, Wien, Austria

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocKV39

doi: 10.3205/16urobay039, urn:nbn:de:0183-16urobay0394

Veröffentlicht: 20. April 2016

© 2016 Mahne et al.
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Gliederung

Text

Material und Methode: Im Rahmen von Prostata Re-Biopsien wird an unserer Abteilung ein Untersuchungsalgorithmus mittels Ultraschall-Kontrastmittelbiopsien im Sinne einer kognitiven Fusion angewandt. Dabei werden Standard Gray Scale Biopsien und 5 Kontrastmittelunterstützte Biopsien durchgeführt. Ziel ist es, in der MRT als suspekt befundete Areale zusätzlich zu den Standardbiopsien zielgerichtet zu biopsieren. Die MRT Untersuchung erfolgt in T1w, T2w, mit Diffusion und dynamischen KM-Serien. Die bei der radikalen Prostatektomie (RPE) entnommenen Präparate werden als Großflächenschnitte aufgearbeitet. Retrospektiv wurden die histologischen Präparate mit den MRT Ergebnissen verglichen.

Ergebnisse: 57 RPE Präparate der vergangenen 6 Jahre wurden in unsere retrospektive Analyse eingeschlossen. Der jüngste Patient war 42 und der älteste 75 Jahre alt. Der Altersdurchschnitt der Patienten lag bei 64 Jahren. Bei 47 Patienten (82%) fanden wir korrelierend suspekte Läsionen in der MRT, die im RPE Präparat als Malignom verifiziert wurden. 6 Präparate (11%) wurden als pT2a; 31 (54%) als pT2c; 16 (28%) als pT3a und 4 (7%) als pT3b diagnostiziert. Bei pT2a Tumoren wurden in 16%, bei pT2c in 90%, bei pT3a in 88% und bei pT3b in 100% Übereinstimmungen gefunden. 19 Präparate (33%) wurden mit Gleason-Score 6; 26 Präparate mit Gleason-Score 7 (46%); 8 Präparate mit Gleason-Score 8 (14%) und 4 Präparate mit Gleason-Score 9 (7%) befundet. Bei Tumoren mit Gleason-Score 6 konnten in 63%, bei Gleason-Score 7 in 92%, bei Gleason-Score 8 in 88% und Gleason-Score 9 in 100% korrelierende Läsionen in der MRT identifiziert werden. Ein positiver Resektionsrand fand sich bei 21 Präparaten (37%). Bei 3 dieser Patienten wurde eine Kapselüberschreitungen in der MRT suspiziert, bei 1 Präparat gab es eine Übereinstimmung zum RPE Befund.

Conclusio: Die Kombination von gezielten US-Kontrastmittelbiopsien aus suspekten MRT Läsionen mit Standard Gray Scale Biopsien steigert die Detektionsrate des Prostatakarzinoms nach negativer Vorbiopsie. Bei unserer Analyse fand sich ab einem Gleason Score von ≥7 und ab Tumorstadium pT2c ein hoher Prozentsatz an Korrelaten, der in der MRT als suspekt beurteilten Läsionen mit Karzinomherden in den RPE Präparaten. Eine Kapselüberschreitung kann mittels MRT nicht suffizient genug beurteilt und meist nur suspiziert werden. Eine PIRADS Klassifizierung wird bei uns erst seit kurzem durchgeführt und wurde daher bei dieser retrospektiven Studie nicht berücksichtigt.