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42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Der Urologe als interdisziplinärer Palliativmediziner

Meeting Abstract

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  • S. Pietsch - Sana Klinikum Hof, Klinik für Urologie, Kinderurologie, urologische Onkologie und Palliativmedizin, Hof, Germany
  • H. Keller - Sana Klinikum Hof, Klinik für Urologie, Kinderurologie, urologische Onkologie und Palliativmedizin, Hof, Germany

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocFV35

doi: 10.3205/16urobay035, urn:nbn:de:0183-16urobay0359

Veröffentlicht: 20. April 2016

© 2016 Pietsch et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ein Viertel aller bestehenden Tumoren sind urologischer Genese und Prostata- und Harnblasenkrebs zählen zu den 10 häufigsten Todesursachen bei Krebserkrankungen. Um unsere Patienten allumfassend betreuen zu können, das heißt auch in Begleitung einer onkologischen Therapie den Fokus auf Lebensqualität nicht zu verlieren, ist es daher unumgänglich, sich mit Thema Palliativmedizin und Schmerztherapie zu beschäftigen und Qualifikationen auf diesem Gebiet zu erwerben.

Ergebnisse: Die seit 2011 existierende 6- Betten- Palliativstation am Sana Klinikum Hof wurde 07/2014 aufgrund eines personellen Führungswechsels der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie angegliedert, da eine Urologin die hierfür notwendige palliativmedizinische Qualifikation und Engagement besaß. Zuvor wurde die Abteilung von einem Anästhesisten und Schmerztherapeuten geleitet.

2013 lag die Fallzahl bei 201 Patienten; 2014 bei 184 und 2015 bei 216 Patienten.

Im Jahr 2015 waren urologische Tumorentitäten mit 34 Patienten führend gefolgt von Magen- Darmtumoren (n= 24) Lungentumoren (n=22) und gynäkologischen Tumorerkrankungen (n=20). Als nichtonkologische Hauptdiagnosen waren neurologische und Herzkreislauferkrankungen vorherrschend. Die Fallzahlen sprechen für eine wachsende Akzeptanz im Sana- Klinikum sowie eine gute am Patienten orientierte Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Fachdisziplinen und ambulanten Haus- und Fachärzten. Von der deutschen Krankenhausgesellschaft wurde für 2016 eine Erhöhung von 6 auf 8 Betten bewilligt. Innerhalb des bereits existierenden interdisziplinären palliativmedizinischen Teams wurde die urologische Führung gut angenommen und als gegenseitig bereichernd und konstruktiv eingeschätzt.

Schlussfolgerung: Am Beispiel des Sana Klinikums Hof zeigt sich, dass Urologen eine Palliativstation erfolgreich leiten können. Für die im stationären und ambulanten Bereich tätigen Urologen gleichermaßen ist eine palliativmedizinische Zusatzqualifikation zur Ergänzung der urologischen Kompetenzen wertvoll. Ein wesentliches Ziel der Behandlung palliativer Patienten ist es, neben einer bestehenden oder abgeschlossenen onkologischen Therapie, Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern und eine suffiziente Symptomkontrolle zu erreichen.