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42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

10-Jahreserfahrung mit CT-gezielter perkutaner Radiofrequenzablation bei pT1a Nierentumoren

Meeting Abstract

  • O. Heißler - Landesklinikum Baden, Urologie, Baden, Austria
  • S. Seklehner - Landesklinikum Baden, Urologie, Baden, Austria
  • H. Fellner - Landesklinikum Baden, Radiologie, Baden, Austria
  • A. Chemelli - Landesklinikum Baden, Radiologie, Baden, Austria
  • P.F. Engelhardt - Landesklinikum Baden, Urologie, Baden, Austria
  • C. Riedl - Landesklinikum Baden, Urologie, Baden, Austria

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocKV31

doi: 10.3205/16urobay031, urn:nbn:de:0183-16urobay0319

Veröffentlicht: 20. April 2016

© 2016 Heißler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die perkutane Radiofrequenzablation (RFA) ist eine alternative Therapieoption zur operativen Exstirpation bei T1a Nierentumoren und stellt für Patienten ein wenig belastendes, minimal - invasives Behandlungsverfahren dar. Sie wird im LK Baden seit Anfang 2006 bei selektionierten Patienten mit signifikanten Komorbiditäten, hohem Operationsrisiko, Einzelnieren bzw. CNI angeboten.

Nach histologischer Tumorsicherung mittels CT-gezielter Nierenbiopsie in Lokalanästhesie erfolgt zweizeitig die RFA.

In der vorliegenden Arbeit präsentieren wir unsere 10 jährige Erfahrung mit der perkutanen RFA.

Material und Methoden: Auswertung einer prospektiv geführten Datenbank aller durchgeführten perkutanen RFA bei pT1a Nierentumoren seit 1.1.2006 im LK Baden.

Alle RFA wurden in Allgemeinnarkose mit einem RITA Gerät von einem interventionellen Radiologen des LK Baden durchgeführt.

Alter, Geschlecht, Komorbiditäten, Tumorgröße, exakte Lage sowie Histologie und Grading des Nierentumors, Krankenhausaufenthaltsdauer, Komplikationen anhand der Clavien - Dindo -Klassifikation, Einfluss der RFA auf die Nierenfunktion sowie das onkologische Outcome wurden erfasst und ausgewertet.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 77 RFA bei 71 Nierentumoren bei 68 Patienten durchgeführt.

Das mittlere Alter der Patienten betrug 69,5 Jahre. Bei 39 Patienten lagen signifikante Komorbiditäten (u.a. Einzelnieren, Z.n. Teilnephrektomie, …) vor.

Histologisch wurde in 82,3 % ein Nierenzellkarzinom festgestellt, in 9,7 % ein Onkozytom und in 8 % war die Histologie inkonklusiv. Die Tumorgröße lag im Durchschnitt bei 26,1 mm.

Wir teilten die Komplikationen gemäß der Clavien - Dindo Klassifikation ein, wobei in 15,6% der Ablationen eine Grad I, und in 3,9 % eine Komplikation Grad II auftrat.

Die Nierenwerte veränderten sich nicht signifkant: Kreatinin vor RFA 1,1 mg/dl und beim letzten follow-up 1,3 mg/dl.

Bei 5 Patienten kam es zu einem bioptisch verifizierten Rezidiv. Zwei dieser Patienten hatten eine neuerliche RFA, weitere zwei unterzogen sich einer Nephrektomie und ein Patient erhielt eine Therapie mit Sunitinib.

Die Gesamtüberlebensrate aller Patienten betrug 83,8 %, die metastasenfreie Überlebenszeit bei Nierenzellkarzinomen 98,1 % und die Krebsspezifische Überlebenszeit bei NZK 100 %.

Conclusio: Die perkutane RFA hat sich im LK Baden als komplikationsarme, nierenschonende, effektive Alternativtherapie bei ausgewählten Patienten mit pT1a Nierentumoren etabliert.