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Das Urothelkarzinom der Blase ist der vierthäufigste Tumor in Europa und weltweit die neunthäufigste Tumorerkrankung. In 30% der Fälle liegt ein muskelinvasives Stadium vor und bereits 15% der Patienten sind bei Erstdiagnose metastasiert. Die Metastasierung erfolgt lymphogen und hämatogen, wobei hierbei die Leber, Lunge und der Knochen am häufigsten beteiligt sind. Wir beschreiben einen außergewöhnlichen Fall mit seltenem Metastasierungsmuster. Nach durchgeführter Zystoprostatektomie bei einem Urothelkarzinom der Blase (pT4a,G3,pN2 , Pn1, L1, V1, R0) erfolgte zunächst eine adjuvante Gemcitabine/Cisplatin - Chemotherapie. 5 Monate postoperativ dann Progress und Einleitung einer Zweitlinientherapie mit Vinflunin. Pulmonale Metastasenchirurgie mit partieller Remission. Knapp 12 Monate nach der Zystektomie dann Ausbildung einer druckdolenten Schwellung des rechten Augapfels als Korrelat einer Aderhautmetastase. Nach kompletter Exenteratio orbitae rechtsseitig allerdings auch simultaner Progress mit größenprogredienten Filiae pulmonal, hepatisch und ossär. Orbitale Metastasen, speziell Aderhautmetastasen sind extrem selten und konnten seit der Erstbeschreibung 1974 (Gordon et. al.) lediglich in 5 weiteren Fällen dokumentiert werden. Tumorentitäten mit ophthalmologischer Beteiligung sind klassischerweise das Mammakarzinom oder Tumore der Lunge. In unserem Fall kam es knapp 12 Monate nach radikaler Zystektomie und nach durchgeführter adjuvanter Polychemotherapie zur Ausbildung dieser außergewöhnlichen Metastasierung. Im Rahmen neuerer Substanzen und intensivierter Therapieregime, könnten sich Langzeitverläufe ergeben, in denen sich der Urologe womöglich mit seltenen Metastasierungen, wie in unserem Fall auseinandersetzen muss.