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Prostatakarzinomregister
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Veröffentlicht: | 20. April 2016 |
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Einleitung: Der Versorgungsalltag des Prostatakarzinomes in Deutschland wird dargestellt.
Methoden: Seit 8/2009 wurden 1.691 Patienten gemeldet. 96 Praxen sind beteiligt. 1.234 Leuprorelintherapien sind in 9/2015 auswertbar.
Ergebnisse: Alter bei ED Median = 73 Jahre (45-96); 61,8% > 70 Jahre; ECOG Median = 0 (0-4); Symptome: Bei 364 Patienten (29,5%) Metastasen vor Therapiebeginn: Bei 249 Patienten (20,1%), davon 202 (81,1%) mit Knochenmetastasen; 65 (26,2%) mit Lymphknotenmetastasen und 26 (10,4%) mit Leber-/Lungen-Metastasen.
Therapien: 1.026 (83,1%) Patienten erhielten Leuprorelin (LP) als Monotherapie; 220 (17,8%) Leuprorelin/Bicalutamid (LB); 3 L /Cyproteronacetat; 1 L /Flutamid.
Therapieschemata: Die Dosis von LP betrug 22,5 mg alle 3 Monate bei 1.206 (97,7%). Bicalutamid wurde bei 147 von 204 (72,1%) Patienten mit 50 mg/d verabreicht, bei 57 Patienten (27,9%) mit 150 mg/d.
PSA-response: Bei 1158 Patienten (93,8%) wurde eine PSA-Reduktion von ≥50% festgestellt. Eine PSA-Progression lag bei 69 (5,6%) Patienten vor.
Testosteron im Verlauf: Der mediane Testosteronwert bei Therapiebeginn lag bei 130 ng/dl und sank auf 10 ng/dl nach 6 Monaten.
Überleben: Das mPFS der Gesamtpopulation ist noch nicht erreicht (mPFS bei Patienten, welche LP als Monotherapie erhielten ist noch nicht erreicht; das mPFS bei Patienten mit der Kombination LB beträgt 58 Monate).
Das 3 JÜL ab Therapiebeginn liegt bei 82% (84% bei Patienten, welche LP als Monotherapie erhielten; 74% bei Patienten, die mit der Kombination LB behandelt wurden; 40% bei Patienten mit einer PSA-PD; 85% bei Patienten mit einer PSA-response von ≥50% und 65% ab Erstmetastasierung).
In Abhängigkeit vom PSA Level bei Therapiebeginn konnten Unterschiede bezüglich des 3 Jahres Überlebens (JÜL) beobachtet werden.
Das mPFS bei einem PSA-Level >/= 50 ng/ml bei Therapiebeginn liegt bei 21,1 Monaten (bei PSA-Level < 50 ng/ml bisher nicht erreicht). Ein PSA-Level unter 50 ng/ml ergab ein 3 JÜL von 72-89%, Ein PSA von ≥ 50 ng/ml bei Therapiebeginn ergab ein 3 JÜL von 52%.
Schlussfolgerung: Die Therapie mit LP erfolgte in knapp 50% der Fälle in der Primärtherapie, als Grund wurde hauptsächlich ein lokal fortgeschrittenes Prostatakarzinom genannt. Die Behandlung mit LP erfolgte zu über 80% als Monotherapie, etwa ein Sechstel der Patienten erhält eine maximale Androgenblockade.
Bei 94% der Patienten konnte eine PSA Reduktion von ≥50% erreicht werden. Das 3 JÜL dieser Patienten beträgt 85%.