gms | German Medical Science

42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Gesundheitszustand 45-jähriger Männer am Beispiel erfolgter Prostatakarzinom-Vorsorgeuntersuchungen

Meeting Abstract

  • J. Frank - Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Urologie, München, Germany
  • N. Laenger - Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Urologie, München, Germany
  • T. Klorek - Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Urologie, München, Germany
  • H. Schulwitz - Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Urologie, München, Germany
  • P. Albers - Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinik für Urologie, Düsseldorf, Germany
  • C. Arsov - Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinik für Urologie, Düsseldorf, Germany
  • M. Kuczyk - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Urologie und Urologische Onkologie, Hannover, Germany
  • F. Imkamp - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Urologie und Urologische Onkologie, Hannover, Germany
  • B. Hadaschik - Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Urologie, Heidelberg, Germany
  • M. Hohenfellner - Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Urologie, Heidelberg, Germany
  • J.E. Gschwend - Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Urologie, München, Germany
  • K. Herkommer - Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Urologie, München, Germany

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocFV2

doi: 10.3205/16urobay002, urn:nbn:de:0183-16urobay0020

Veröffentlicht: 20. April 2016

© 2016 Frank et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Laut Empfehlungen der S3-Leitlinie sollen Männer ab dem 45. Lebensjahr über die Prostatakarzinom Früherkennung informiert werden. In vorliegendem Begleitprojekt wurden 45-jährige Männer zu bereits erfolgten Vorsorgeuntersuchungen (PSA/DRU) durch Urologen/andere Ärzte befragt.

Methodik: 45-jährige Männer, die an der PROBASE-Studie zwischen Mai 2014 und November 2015 teilnahmen, wurden zu bereits erfolgten Vorsorgeuntersuchungen befragt und dies in Assoziation zu folgenden Parametern mittels Chi-Quadrat-Test analysiert: Lebensstil (kein/wenig Alkoholkonsum 21.7%, Tabakkonsum 19.7%, vegetarische Ernährung 1.7%, keine/geringe körperliche Aktivität 19,7%, BMI ≥ 30 18.5% und Taillenumfang > 102cm 25.7%), soziodemographische Daten (Partnerschaft 85.9% und GKV 74.0%), Vorerkrankungen (Arterieller Hypertonus 11.7%, Diabetes mellitus 2.6%, Benignes Prostata Syndrom (IPSS) 11.0%), familiäres Prostatakarzinom 16.9%, weitere familiäre Tumore 56.0%, eigene Tumoranamnese 3.5% (davon 23.0% urologische Tumore) und dauerhafte Medikamenteneinnahme 28.2%.

Ergebnis: 12.165 von 13.766 Probanden machten Angaben zu bereits erfolgten Vorsorgeuntersuchungen: 42.1% DRU und/oder PSA (DRU 38.0%, PSA 17.7%). Keinen Einfluss auf das Vorsorgeverhalten hatten eine vegetarische Ernährung (p=0.589), körperliche Aktivität (p=0.372), Diabetes (p=0.090) sowie ein Taillenumfang >102cm (p=0.184). 8.1% der Probanden sind in urologischer Behandlung und haben zu 81.0% eine Vorsorgeuntersuchung erhalten. Ein erhöhter Alkoholkonsum war mit häufigerem Vorsorgeverhalten verbunden im Vergleich zu keinem Alkoholkonsum (44.1% vs. 39.6%). Des Weiteren waren folgende Parameter signifikant: BMI, Tabakkonsum, Arterieller Hypertonus, dauerhafte Medikamenteneinnahme, IPPS >7, positive Tumoranamnese (eigene sowie familiäre), Partnerschaft und PKV (alle p< 0.005).

Schlussfolgerung: Bei 42.1% der Probanden wurde bereits vor dem 45. Lebensjahr eine PC-Vorsorgeuntersuchung durchgeführt und in 17.7% der PSA-Wert bestimmt. Anders als erwartet hatte der Lebensstil nur einen geringen Einfluss auf das Vorsorgeverhalten. Interessanterweise nahmen gesundheitsbewusstere Probanden (vegetarische Ernährung, körperliche Aktivität, kein/wenig Alkoholkonsum) nicht häufiger Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch, ausgenommen davon sind der BMI sowie der Tabakkonsum. Beeinflusst wurde das Verhalten vor allem durch eine Partnerschaft, den Versicherungsstatus, die Vorerkrankungen und eine urologische Betreuung.