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64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

19.-22.06.2024, Freiburg

Real-World Vergleich der Wirksamkeit von Erstlinientherapien und Einfluss von Risikofaktoren beim metastasiertem Nierenzellkarzinom

Meeting Abstract

  • Maximilian Haack - Klinik für Urologie und Kinderurologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • S. Neuberger - Klinik für Urologie und Kinderurologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • J. Börner - Klinik für Urologie und Kinderurologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • R. Dotzauer - Klinik für Urologie und Kinderurologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • A. Haferkamp - Klinik für Urologie und Kinderurologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • R. Mager - Klinik für Urologie und Kinderurologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Freiburg, 19.-22.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV9.8

doi: 10.3205/24swdgu87, urn:nbn:de:0183-24swdgu878

Veröffentlicht: 13. Mai 2024

© 2024 Haack et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In der Erstlinientherapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms konkurrieren verschiedene Kombinationstherapien miteinander, wobei es wenig vergleichende Daten über die Wirksamkeit der Therapien untereinander gibt. Ziel dieser Studie war es, die aktuellen Erstlinien-Kombinationstherapien unter realen Bedingungen zu vergleichen und Risikofaktoren im Patientenkollektiv zu untersuchen.

Methoden: Eingeschlossen wurden Patienten, die von 01/2015 bis 10/2023 mit einer TKI/IO- oder IO/IO-Kombinationstherapie in der Erstlinie beim mRCC behandelt wurden. Die klinisch-pathologischen Baseline Charakteristika wurden deskriptiv analysiert. Primäre Endpunkte waren Gesamtüberleben (OS) und progressionsfreies Überleben (PFS). Sekundäre Endpunkte waren die Evaluation von Risikofaktoren und deren Einfluss auf OS und PFS. Hierfür wurden Kaplan Meier Schätzer, Log rank Test und Cox Regressionsanalyse verwendet.

Ergebnisse: Insgesamt 60 Patienten (80% männlich, medianes Alter 65 Jahre) wurden eingeschlossen. Ein ECOG-Status ≥2 lag in 5%, ein ASA-Score ≥3 in 38% vor. Die Kombinationstherapien waren wie folgt verteilt: Pem/Axi=22; Pem/Len=16; Niv/Cab=4; Ipi/Niv=18. Das mediane Follow-Up betrug 14 Monate. Im Vergleich TKI/IO vs. IO/IO zeigten sich ein medianes OS von 45 [45,0;45,0] vs. 21 [21,0;21,0] Monaten (15 Todesfälle; HR 0,4 [0,2;1,2]; p=0,1) und ein medianes PFS von 14 [0;36,1] vs. 6 Monaten [0;18,9] (bei 37 Events; HR 0,49 [0,25;0,94]; p=0,03). In der univariablen Cox Regressionsanalyse waren TKI/IO Therapie (HR 0,5, 95%-CI 0,25; 0,95) und COPD (HR 0,1, 95%-CI 0,01; 0,79, p=0,02) signifikant mit Progressionsfreiheit assoziiert.

Schlussfolgerung: Im untersuchten Real-World Kollektiv zeigte eine TKI/IO-Therapie im Vergleich zur IO/IO-Kombination ein signifikant besseres PFS. Weitere Beobachtung ist nötig, um belastbare Aussagen über die Real-World Effektivität der Kombinationstherapien treffen zu können.