gms | German Medical Science

64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

19.-22.06.2024, Freiburg

Geschlechtsangleichende Operationen in Deutschland: Trends von 2006 bis 2021

Meeting Abstract

  • Cem Aksoy - Klinik für Urologie, Philipps-Universität Marburg
  • S. Wellenbrock - Klinik für Plastische Chirurgie, Zentrum für Transgender-Gesundheit, Universitätsklinikum Münster
  • P. Reimold - Klinik für Urologie, Philipps-Universität Marburg
  • P. Karschuck - Klinik für Urologie, Philipps-Universität Marburg
  • M. Öztürk - Klinik für Plastische Chirurgie, Zentrum für Transgender-Gesundheit, Universitätsklinikum Münster
  • T. Hirsch - Klinik für Plastische Chirurgie, Zentrum für Transgender-Gesundheit, Universitätsklinikum Münster
  • M. Sohn - Klinik für Urologie, AGAPLESION Markus-Krankenhaus
  • N. Eisenmenger - Reimbursement Institute
  • S. Kliesch - Zentrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie/Klinische und Chirurgische Andrologie, Zentrum für Transgender-Gesundheit, Universitätsklinikum Münster
  • S. Morgenstern - Klinik für Urologie, AGAPLESION Markus-Krankenhaus
  • A. Zacharis - Klinik für Urologie, Philipps-Universität Marburg
  • J. Huber - Klinik für Urologie, Philipps-Universität Marburg
  • L. Flegar - Klinik für Urologie, Philipps-Universität Marburg

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Freiburg, 19.-22.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV8.9

doi: 10.3205/24swdgu78, urn:nbn:de:0183-24swdgu781

Veröffentlicht: 13. Mai 2024

© 2024 Aksoy et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Prävalenz von geschlechtsangleichenden Operationen hat in den letzten zehn Jahren deutlich zugenommen. Ziel dieser Studie ist es, die aktuellen Trends bei geschlechtsangleichenden Operationen in Deutschland zu beschreiben.

Methoden: Die Auswertung der deutschen Qualitätsberichte von 2006 bis 2021 erfolgte mit reimbursement.info und den Prozedurenklassifizierungskodes (OPS) „5-646.0“ für Operationen von Frau-zu-Mann und „5-646.1“ für Operationen von Mann-zu-Frau. Für die Analyse und Darstellung aktueller Trends wurden lineare Regressionsmodelle verwendet.

Ergebnisse: Während des Studienzeitraums wurden insgesamt 17.542 geschlechtsangleichende Eingriffe durchgeführt, wobei die Zahl über die Jahre exponentiell anstieg. Die Operationen von Frau-zu-Mann stiegen von 246 Fällen im Jahr 2006 auf 1.639 Fälle im Jahr 2021 (566% Anstieg; p<0,001). In ähnlicher Weise stiegen die Operationen von Mann-zu-Frau von 180 Fällen im Jahr 2006 auf 784 im Jahr 2021 (Anstieg um 335%; p<0,001). Die Zahl der Krankenhäuser, die diese Eingriffe anbieten, stieg von 24 im Jahr 2006 auf 37 im Jahr 2021 (54% Anstieg; p<0,001). Während im Jahr 2006 nur zwei Zentren über 50 Frau zu Mann Eingriffe durchführten, waren es im Jahr 2021 neun Zentren; für Mann zu Frau waren es im Jahr 2006 vier Zentren (>20 Fälle) und im Jahr 2021 neun Zentren.

Schlussfolgerung: Die aktuelle Studie zeigt ein exponentielles Wachstum der Zahl an geschlechtsangleichenden Operationen, die jedes Jahr in Deutschland durchgeführt werden. Darüber hinaus zeigt sich ein erkennbarer Trend zur Zentralisierung dieser Eingriffe in ganz Deutschland.