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Thulium-Faserlaser Enukleation der Prostata mit einer 365 µm Faser: Eine retrospektive Fallstudie
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Veröffentlicht: | 13. Mai 2024 |
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Einleitung: Der Thulium-Faserlaser (TFL) hat sich kürzlich als effiziente therapeutische Option zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH) mit vielversprechenden klinischen und Sicherheitsergebnissen erwiesen. Da die Verwendung des TFL noch recht neu ist, sind optimale Laserparameter und sogar Fasergrößen schlecht bestimmt. Derzeit haben alle Veröffentlichungen, die die funktionellen Ergebnisse und Sicherheitsparameter des TFL bewerten, eine 550 µm Faser verwendet, analog zu den veröffentlichten HoLEP-Serien. Ziel dieser Studie ist es, die Durchführbarkeit der Thulium-Faserlaser-Enukleation der Prostata (ThuFLEP) unter Verwendung einer 365 µm Faser mit einer höheren punktuellen Energiedichte an der Faserspitze als bei der 550 µm Faser zu bewerten und die initiale chirurgische Erfahrung, TFL-Einstellungen für das Verfahren, das Patientenprofil und Komplikationen innerhalb der ersten 30 Tage nach der Operation zu berichten.
Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Analyse aller BPH-Patienten an unserer Einrichtung durchgeführt, die von September 2022 bis Juli 2023 von einem einzelnen Chirurgen einer ThuFLEP mit einer 365 µm Faser unterzogen wurden. Präoperative Daten, Dauer des Krankenhausaufenthalts, reseziertes Prostatavolumen, chirurgische Komplikationen, frühzeitige und späte Wiederaufnahmen (nach 30 Tagen) wurden bewertet.
Ergebnisse: Die Kohorte umfasste 65 Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 73 Jahren (53–93 Jahre) und einem durchschnittlichen Prostatavolumen von 85,6 g (15–180 g). Die TFL-Einstellungen für die Enukleation betrugen 1,2 J, 30 Hz, kurzer Impuls und 0,6 J, 40 Hz, langer Impuls für die Koagulation. Der Chirurg beschrieb bei allen Patienten ausgezeichnete Dissektionsmerkmale des Lasers. Das durchschnittlich resezierte Gewebevolumen betrug 57,5 g (10–155 g). Die Hälfte der Patienten hatte bereits vor dem Eingriff einen Dauerkatheter. Der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt betrug 3,6 Tage (2–8 Tage). 14 Patienten erhielten zum Zeitpunkt der Operation eine laufende Antikoagulanzientherapie (9 Acetylsalicylsäure(ASS) und 5 Anti-Xa-Medikamente). Weitere 14 Patienten stoppten ihre antithrombotische Behandlung 2 Tage vor der Operation (10 Anti-Xa-Medikamente, 1 Anti-Xa und ASS kombiniert, 2 ASS und 1 Vitamin-K-Antagonist). Die häufigste Komplikation war makroskopische Hämaturie (n=7), hauptsächlich bei Patienten unter Anti-Xa-Medikation. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus betrugen die Raten für frühzeitige und späte Wiederaufnahmen 7,7% bzw. 3,1%.
Schlussfolgerungen: ThuFLEP unter Verwendung einer 365 µm Faser ermöglichte eine sichere und effektive Enukleation unabhängig von der Prostatagröße und unter antithrombotischer Behandlung. Die häufigste chirurgische Komplikation war makroskopische Hämaturie. Die Raten für frühzeitige und späte Wiederaufnahmen lagen in einem ähnlichen Bereich wie in der Literatur berichtet. Weitere randomisierte prospektive Studien sind erforderlich, um diese ersten Ergebnisse zu bestätigen, insbesondere unter Berücksichtigung der Frage, ob die 365 µm Faser das Verfahren erleichtern könnte.