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62. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

22.-25.06.2022, Koblenz

Harnleiterverletzung als Komplikation eines transurethralen oder suprapubischen Blasenkatheterwechsels: Zwei Fallberichte

Meeting Abstract

  • J. Brinks - Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, Kemperhof, Koblenz
  • A. Alomar - Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, Kemperhof, Koblenz
  • A. Wencker - Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, Kemperhof, Koblenz
  • L. Franzaring - Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, Kemperhof, Koblenz

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 62. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Koblenz, 22.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV10.8

doi: 10.3205/22swdgu098, urn:nbn:de:0183-22swdgu0988

Veröffentlicht: 10. Mai 2022

© 2022 Brinks et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Wechsel von Blasenkathetern gehört zum urologischem Arbeitsalltag. In seltenen Fällen kann es hierbei zu schwerwiegenden Komplikationen kommen.

Methode: Es werden zwei Patientenfälle erläutert.

Bei dem ersten Fall wird über eine 49-jährige Patientin berichtet, welche sich initial mit dem Verdacht eines akuten Abdomens vorstellte, zuvor war ein Blasenkatheterwechsel vorgenommen worden. In der Diagnostik stellte sich der Verdacht auf eine Verletzung des linken Harnleiters. Nach frustraner linksseitiger Ureterkathetereinlage, erfolgte eine explorative Laparotomie.

Der zweite Bericht adressiert den Fall eines 87-jährigen Patienten, der sich mit einer Makrohämaturie nach suprapubischem Katheterwechsel vorstellte. Im Verlauf kam es zu einem Anstieg der Infekt- und Retentionsparameter. Auch hier ergab die Diagnostik den Verdacht auf eine linksseitige Harnleiterverletzung. Nach frustranem zystoskopischem Eingehen in die Harnblase erfolgte die Einlage einer linksseitigen Nephrostomie mit antegrader Darstellung.

Ergebnisse: Intraoprativ fand sich bei erst genanntem Patientenfall eine distale Verletzung des linken Harnleiters. Anschließend erfolgte die perkutane Balonzystostomie und Ureterocutanneostomie. Im zweiten Fallbericht zeigte sich in der antegraden Darstellung ein Kontrastmittelextravasat im Bereich des mittleren linksseitigen Harnleiterdrittels. Die Nephrostomie konnte zwei Monate nach entsprechender CT Verlaufskontrolle entfernt werden.

In beiden Fällen ist am ehesten von einer Verletzung des Harnleiters durch Dislokation des Blasenkatheters auszugehen.

Schlussfolgerung: Bei Patienten, die mit einem Blasenkatheter versorgt sind und eine Harnstauungsniere aufweisen, sollte immer auch an die Komplikation einer möglichen Blasenkatheterdislokation und Verletzung des Harnleiters gedacht werden.