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Erfolgsrate der Harnröhrenplastik mit Mundschleimhaut bei Patienten mit Lichen sclerosus
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Veröffentlicht: | 10. Mai 2022 |
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Einleitung: Die Harnröhrenplastik mit Mundschleimhaut gilt aktuell als „Goldstandard“ für die Patienten mit Harnröhrenstrikturen. Lichen sclerosus als Ursache für die Striktur stellt eine nahezu alternativlose Indikation für die Verwendung von Mundschleimhaut dar. Wir untersuchten die Erfolgsrate der Harnröhrenplastik mit Mundschleimhaut bei Lichen sclerosus.
Material und Methoden: Seit 04/1994 bis 10/2021 wurden 1624 Patienten operiert und Follow-up (FU)-Daten prospektiv eingetragen. Die Daten bzgl. Lichen sclerosus (klinisch oder histologisch) wurden bei 1058 Patienten eingetragen.
Davon lag bei 56 Patienten der klinische V.a. Lichen und bei 13 Patienten der histologische Beweis für Lichen sclerosus vor (n=69; 6,5%). In 6 Fällen erfolgte eine mehrzeitige Harnröhreplastik mit Mundschleimhaut aufgrund von frustraner Hypospadiekorrektur in der Vorgeschichte. 63/69 Patienten (91,3%) sind einzeitig operiert worden. Die Transplantation des Mundschleimhaut-Graftes erfolgte ausschließlich als ventral onlay.
Als FU wurde Uroflow & Restharnmessung prospektiv standardisiert 3-monatlich für 2 Jahre und danach jährlich auf Dauer empfohlen. Bei einem Flow <20 ml/sec, einem Restharn >50 ml oder Harnwegsinfekten empfahlen wir eine Urethroskopie u./o. ein Urethrogramm.
Ergebnisse: Das mittlere Patientenalter lag bei 53,2 J. (Range: 20-75), Anzahl der Voroperationen bei 5x (Range: 1-15), mittlere Strikturlänge 11,3 cm, (Range: 1-25 cm). Strikturlokalisation bei einzeitigen Operationen: penil bis penobulbär 61,9% (39/63), panurethral 38,1% (24/63).
Bei 73% (46/63) Patienten lagen die FU-Daten vor. Bei mittlerem FU von 2,7 Jahren (max. 12 J.) waren 84,8% (39/46) Patienten rezidivfrei. Die Rezidive traten bei 2 Patienten mit ursprünglich peniler und bei 5 Pat. mit panurethraler Striktur auf.
Die mehrzeitige Harnröhrenplastik aufgrund von Kombination der frustraner Hypospadiekorrektur mit Lichen sclerosus erfolgte bei 3 Patienten zwei- und bei weiteren 3 Patienten dreizeitig. Hier liegen uns die FU-Daten von 4 Patienten vor, davon 1 Rezidiv.
Schlussfolgerung: Diese Serie mit prospektiv und standardisiert erhobenen Follow-up-Daten zeigt, dass Lichen sclerosus mittels Harnröhrenplastik mit Mundschleimhaut erfolgreich rekonstruiert werden kann. Die operative Strategie entscheidet sich je nach Lokalbefund und Voroperationen, da hier gelegentlich hochkomplexe rekonstruktive mehrzeitige Eingriffe notwendig sind.