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Diabetes mellitus verringert die Wahrscheinlichkeit der frühen Harnkontinenz bei Prostatakrebspatienten nach radikaler Prostatektomie
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Veröffentlicht: | 10. Mai 2022 |
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Hintergrund: Es wurden die Auswirkungen von Diabetes mellitus (DM) auf die frühe Harnkontinenz bei Patienten untersucht, die sich einer radikalen Prostatektomie (RP) unterziehen.
Methoden: Es erfolgte die Identifizierung der Patienten aus der Datenbank des Universitätsklinikums Frankfurt, die zwischen 11/2018 und 02/2021 einer RP unterzogen wurden und ein anschließender Harnkontinenz-Status (30-90 Tage nach der Operation) vorlag. Eine Kontinenz bestand sofern kein oder lediglich ein Sicherheitspad innerhalb von 24 Stunden benutzt wurde. Univariable und multivariable logistische Regressionsmodelle untersuchten die Korrelation zwischen DM und früher Kontinenz. Als Kovariaten dienten das pathologische T-Stadium, der Body-Mass-Index, das Prostatavolumen, der chirurgische Zugang und die Nervenschonung.
Ergebnisse: Von insgesamt 142 Patienten mit stattgehabter RP und vorliegendem Harnkontinenz-Status wiesen 15 (11%) Patienten einen begleitenden DM auf. Patienten mit diagnostiziertem DM zeigten bei der kurzfristigen Nachbeobachtung niedrigere Kontinenzraten, als Patienten ohne DM (33 vs. 63%, p=0,03). In univariablen und multivariablen logistischen Regressionsmodellen war DM stark mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit der kurzfristigen Wiederherstellung der Harnkontinenz verbunden (multivariable Odds ratio [OR]: 0,26, 95%-CI: 0,07-0,86; p=0,03). Darüber hinaus war das pathologische T-Stadium (pT3/pT4) in logistischen Regressionsmodellen zusätzlich mit einer geringeren Chance auf Harnkontinenz verbunden (multivariable OR: 0,43, 95%-CI: 0,19-0,94; p=0,04). Andere Kovariablen erreichten in multivariablen logistischen Regressionsanalysen zur Vorhersage der Harnkontinenz keine statistische Signifikanz.
Schlussfolgerung: DM war innerhalb einer aktuellen Kohorte von Patienten nach unterzogener RP mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit einer frühen Harnkontinenz verbunden. Patienten mit DM sollten präoperativ diesbezüglich aufgeklärt werden und ein intensiviertes Beckenbodentraining müsste bei dieser Untergruppe von RP-Patienten angeboten werden.