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62. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

22.-25.06.2022, Koblenz

Inzidenz von Fasziendehiszenz nach roboterassistierter, radikaler Prostatektomie: supra-umbilikal versus „off-midline“ Bergeschnitt

Meeting Abstract

  • J. Vollemaere - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar
  • M. Stöckle - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar
  • S. Siemer - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar
  • J. Heinzelbecker - Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 62. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Koblenz, 22.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV9.5

doi: 10.3205/22swdgu085, urn:nbn:de:0183-22swdgu0853

Veröffentlicht: 10. Mai 2022

© 2022 Vollemaere et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine postoperative Komplikation nach roboterassistierter radikaler Prostatektomie (RALP) zur Behandlung des Prostatakarzinoms ist eine Fasziendehiszenz oder Narbenhernie (FD) im Bereich des Bergeschnittes.

In dieser Studie wurde bei RALP-Patienten (P) untersucht, ob die Position des BSs (supra-umbilikal (SUI) versus „off-midline“ (OMI)) einen Einfluss auf die Inzidenz von FD hat.

Methode: Mit Einführung eines neuen DaVinci Robotersystems im Juni 2019 (Si auf X (Intuitive®)), änderten wir die Position des Bergeschnitts von SUI auf OMI. In dieser retrospektiven, unizentrischen Studie, wurden alle RALP-P. 14 Monate vor und nach dem Systemwechsel im Hinblick auf das Auftreten von FDs untersucht. Zusätzlich wurde ein match-pair Analyse beider Gruppen (BMI) durchgeführt.

Ergebnisse: Zwischen 06/2019 und 09/2020 wurden 917 P eingeschlossen. Bei 442 wurde ein SUI und bei 475 ein OMI durchgeführt. Das mediane Patientenalter lag bei 66, das mediane Prostatavolumen betrug 42.40 g (IQR: 22,95; SUI: 42.35 g, OMI: 42.4 g, p=0.841), der mediane BMI 27,10 (IQR: 4.9, SUI: 27; OMI: 27.2, p=0.201). Bei 13 (2.9%) der SUI P und bei 6 (1.3%) der OMI P trat eine FD auf (p= 0.075). Ein erhöhter BMI war mit dem vermehrten Auftreten von FD assoziiert (p=0.02). Mehrfache Voroperationen oder ein großes Prostatavolumen waren statistisch nicht mit FD verbunden. Nach match-pair Analyse (BMI) der Patienten beider Gruppen konnte kein Unterscheid zwischen beide Zugangswege detektiert werden (p=0.18).

Schlussfolgerung: In dieser Studie kann bei Patienten nach RALP mit unterschiedlicher Lokalisation des BSs (SUI oder OMI) ein Vorteil für die OMI BS vermutet werden, diese ist aber nicht signifikant. Das Auftreten von FD nach RALP ist mit einem erhöhten BMI des Patienten assoziiert.