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62. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

22.-25.06.2022, Koblenz

Einfluss von Harnleiterschienen auf die Diagnostik von Harnsteinen im Dual-Energy-CT – eine ex-vivo-Analyse

Meeting Abstract

  • R. Stoll - Klinik für Urologie, BwZK Koblenz
  • K. Spornitz - Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, BwZK Koblenz
  • S. Waldeck - Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, BwZK Koblenz
  • A. Hesse - Deutsches Harnsteinzentrum, Bonn
  • K. Nestler - Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, BwZK Koblenz
  • H. Schmelz - Klinik für Urologie, BwZK Koblenz
  • D. Overhoff - Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, BwZK Koblenz
  • T. Nestler - Klinik für Urologie, BwZK Koblenz

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 62. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Koblenz, 22.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV8.2

doi: 10.3205/22swdgu072, urn:nbn:de:0183-22swdgu0729

Veröffentlicht: 10. Mai 2022

© 2022 Stoll et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die CT-Bildgebung ist bei V.a. Harnstein, zur Therapieplanung oder Verlaufskontrolle heute weitgehender Standard. Die Qualität der Bildgebung und deren Diagnostik kann durch Artefakte verschlechtert werden, welche meist Fremdmaterialbedingt sind. Daher war das Ziel den Einfluss von Harnleiterschienen systematisch auf die Harnsteinbildgebung zu untersuchen und die Hypothese, dass Harnleiterschienen die Bildgebung negativ beeinflussen.

Material und Methoden: In einer Phantomstudie wurden n=50 gemischte Harnsteine mit bekannter Steinzusammensetzung mittels Dual-Energy-CT (Siemens, SOMATOM Force) untersucht. In das Phantom wurden die Steine mit anliegender Harnleiterschiene eingebracht und gescannt (CT-DJ) und hiernach nochmals nativ ohne Harnleiterschiene untersucht (CT-NAT).

Die Steine wurden händisch mittels Messschieber und Wasserverdrängungsmethode vermessen (Längen und Volumen = Goldstandard). Die CT-Messungen wurden jeweils mit dem Goldstandard verglichen und der Pearsons-Korrelationskoeffizient berechnet. Die unterschiedlichen Messergebnisse mittels Bland-Altman-Diagramm dargestellt.

Ergebnisse: Alle Steine, die im Phantom platziert wurden konnten in den CT-Bildgebungen erkannt werden.

Zunächst wurde die größte Steinlänge verglichen. Im Goldstandard betrug diese im Median 6,0 mm (Range 3,1-11,0 mm), im CT-DJ 5,5 mm (Range 2,7-10,9 mm; Pearson 0,79, p<0,001) und im CT-NAT 6,0 mm (Range 1,5-10,3 mm; Pearson 0,61, p<0,001). Für die Volumetrie ergab der Goldstandard im Median 70 mm³ (Range 10-345 mm³), im CT-DJ 59 mm³ (Range 4-363 ml; Pearson 0,89, p<0,001) und im CT-NAT 66 mm³ (Range 2-364 mm³; Pearson 0,73, p<0,001).

Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass trotz einer anliegenden Harnleiterschiene alle Steine erkannt werden konnten und diese nicht zu einer schlechteren Bestimmung der maximalen Harnsteinlänge bzw. des Volumens im Vergleich zum physisch gemessenen Goldstandard führt. Folglich sind die Steinmaße im CT verlässlich, auch bei einliegender Harnleiterschiene. Dies kann von Relevanz sein vor einer etwaigen Steintherapie, um in Abhängigkeit des Volumens die Therapie zu wählen und den Patienten entsprechend zu beraten.