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Prädiktoren für eine ungünstige Histologie bei Patienten mit inzidentellem Prostatakarzinom
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Veröffentlicht: | 10. Mai 2022 |
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Einleitung: Das inzidentelle Prostatakarzinom tritt in ca. 10% der BPS-Operationen auf. Für das Festlegen einer individuellen Therapiestrategie ist eine Risikoeinschätzung des zugrundeliegenden Prostatakarzinoms entscheidend. Da keine Leitlinienempfehlung für dieses Scenario existiert, war es unser Ziel, klinische und histologische Charakteristika auf eine mögliche Vorhersage einer ungünstigen Histopathologie hin zu untersuchen.
Methoden: In einer multizentrischen Studie der EAU-YAU Prostate Cancer Working Party wurden Patienten mit inzidentellem Prostatakarzinom eingeschlossen, welche im kurzfristen Verlauf nachfolgend einer radikalen Prostatektomie unterzogen wurden. Basierend auf dem histologischen Präparat der Prostatektomie wurden zwei Kohorten gebildet (ungünstige Histologie: ISUP Grading ≥ 3 und/oder ≥ pT3a und/oder pN1 versus günstige Histologie). Eine multivariable Regression wurde durchgeführt und ein Model zur Risikovorhersage für eine ungünstige Histologie entwickelt.
Ergebnisse: In die endgültige Analyse gingen 112 Patienten ein. In der multivariablen Analyse ergaben sich folgende unabhängigen Prädiktoren für eine ungünstige Histologie: PSA (OR = 1,083, 95% CI 1,003 – 1,170, p = 0,042), ISUP Grading aus dem BPS-Präparat (OR = 3,090; 95% CI 1,129 – 8.457, p = 0,028) und Alter (OR = 1,121, 95% CI 1,026 – 1,225, p = 0,012). Die ROC-Curve-Analyse ergab eine AUC von 0.751.
Schlussfolgerung: Bei Männern mit inzidentellem Prostatakarzinom sind PSA-Wert, ISUP Grading und Alter unabhängige Prädiktoren für eine ungünstige Histopathologie. Unsere Ergebnisse könnten die präoperativen Risikoeinschätzung und Patientenberatung verbessern.