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Sulforaphan zeigt in vitro anti-tumorale Effekte unter Chemoresistenz
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Veröffentlicht: | 10. Mai 2022 |
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Einleitung: Die Wirkeffekte konventioneller Tumortherapien sind durch entstehende Resistenzen zeitlich limitiert und zudem häufig mit starken Nebenwirkungen assoziiert. Die Unzufriedenheit mit diesem Therapieregime hat dazu geführt, dass sich Krebspatienten vermehrt mit „alternativen“ oder „komplementären“ Behandlungsoptionen beschäftigen, hier insbesondere mit der Einnahme natürlicher Pflanzeninhaltsstoffen. Dem starken Interesse steht ein mangelnder Kenntnisstand zur Wirkung gegenüber. Die vorliegende in vitro Studie untersuchte den Einfluss des Histondeacetylasen (HDAC)-Inhibitors Sulforaphan (SFN) auf Wachstumseigenschaften von Prostatakarzinomzellen.
Material & Methoden: An DU145 und PC3 Zelllinien wurden Tumorwachstum, Proliferation, Apoptose sowie die Zellzyklusprogression evaluiert (behandelt versus unbehandelt). Die Expression der zellzyklusaktivierenden Proteine CDK1, CDK2, Cyclin A, Cyclin B, der zellzyklushemmenden Proteine p19, p27 und der Histone aH3, aH4 wurden mittels Western Blot überprüft. Ergänzend wurde das Expressionsprofil von CD44-Rezeptoren (CD44-Varianten, CD44v) mittels FACS untersucht.
Ergebnisse: SFN induzierte in beiden Zelllinien eine dosisabhängige Hemmung des Wachstums und der Proliferation, assoziiert mit einer Zunahme von G2/M und S-Phase Zellen. Der Anteil der Zellen in der G0/G1-Phase reduzierte sich hingegen. Die Expression der Proteine der Cyclin-CDK-Achse sowie p19 und p27 wurde distinkt verändert. Die acetylierten Histone aH3 und aH4 wurden unter SFN stärker exprimiert. Bezüglich der CD44-Expression wurde eine zeit- und konzentrationsabhängige Erhöhungen der Varianten v4, v5, v7 beobachtet.
Schlussfolgerung: Die Daten verdeutlichen, dass der Naturstoff SFN anti-tumorale Eigenschaften aufweist. Anhand von in vivo Studien sollen nun die in vitro Resultate verifiziert werden.