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62. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

22.-25.06.2022, Koblenz

PD-L1-Expression auf extrazellulären Vesikeln von Nierenzellkarzinomen: Einfluss auf CD8+ T-Zellen

Meeting Abstract

  • G. Jaschkowitz - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universität des Saarlandes, Homburg/Saar
  • D. Himbert - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universität des Saarlandes, Homburg/Saar
  • A. Zaccagnino - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universität des Saarlandes, Homburg/Saar
  • M. Stöckle - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universität des Saarlandes, Homburg/Saar
  • E. Noessner - Helmholtz Zentrum München, German Research Center for Environmental Health, IMA Immunoanalytics
  • K. Junker - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universität des Saarlandes, Homburg/Saar
  • P. Zeuschner - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universität des Saarlandes, Homburg/Saar

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 62. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Koblenz, 22.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV5.8

doi: 10.3205/22swdgu047, urn:nbn:de:0183-22swdgu0477

Veröffentlicht: 10. Mai 2022

© 2022 Jaschkowitz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: PD-L1 auf Tumorzellen stellt ein wichtiges Ziel der Checkpoint Inhibition dar und spielt als solches eine grundlegende Rolle in der Regulation der tumorgerichteten Immunantwort. Die Kommunikation zwischen Tumor- und Immunzellen wird unter anderem durch extrazelluläre Vesikel (EVs) vermittelt. Für PD-L1 auf EVs konnte in mehreren Tumorentitäten bereits eine Bedeutung als Biomarker sowie eine immunmodulatorische Wirkung gezeigt werden. Ziel dieser Studie ist die Evaluation immunmodulatorischer Effekte PD-L1-positiver EVs auf CD8+ T-Zellen im Nierenzellkarzinom (NZK).

Methode: 6 NZK-Zelllinien (Caki1, Caki2, RCC53, RCC26, 786-O, KTCTL26) wurden repetitiv an Tag 5 und 3 vor Abnahme des Überstandes mit Interferon γ (IFNγ) stimuliert. Aus den Zellüberständen wurden mittels differentieller Ultrazentrifugation EVs isoliert. Qualität und Quantität der EVs wurden durch Western Blotting (WB), Nanotracking Analyse und Elektronenmikroskopie überprüft, der PD-L1 Status semiquantitativ mittels WB bestimmt. CD8+ T-Zellen wurden mittels Dichtegradientenzentrifugation gefolgt von Bead-Isolation aus dem Blut gesunder Spender isoliert. Nach Aktivierung mit CD3 und CD28 Agonisten wurden die T-Zellen mit den isolierten NZK-EVs für 3 Tage ko-kultiviert. Proliferation und PD-1 Expression der T-Zellen wurden anschließend mittels Durchflusszytometrie analysiert.

Ergebnisse: Alle NZK-Zelllinien exprimierten PD-L1, die Intensität der Expression variierte zelllinienabhängig. In 4 von 6 Zelllinien (RCC53, RCC26, 786-O, KTCTL26) führte die repetitive IFNγ-Stimulation zu erhöhter PD-L1 Expression in Zellen und EVs, in Abhängigkeit von Dosis und Zeit. Die höchste PD-L1 Expression unter IFNγ-Gabe zeigte die Zelllinie RCC53, die Hochregulation war am erfolgreichsten in KTCTL26. In Ko-Kulturen von CD8+ T-Zellen mit NZK-EVs inhibierten diese die T-Zell Proliferation und führten zu einer verringerten PD-1 Expression. Diese Effekte waren stärker bei EVs IFNγ-stimulierter NZK-Zellen, die vermehrt PD-L1 exprimieren.

Schlussfolgerung: NZK-Zelllinien exprimieren PD-L1 in Zellen und EVs, die basale Expression ist gering. Jedoch kann IFNγ die PD-L1 Expression, in Abhängigkeit von der Zelllinie, hochregulieren. Wir konnten somit ein in vitro Modell entwickeln, um PD-L1-abhängige, EV-vermittelte Effekte in dieser laufenden Studie weiter zu untersuchen. Bisherige Ergebnisse aus Ko-Kultur Versuchen deuten darauf hin, dass NZK-EVs die frühe Aktivierung und Proliferation CD8-positiver T-Zellen PD-L1-abhängig beeinflussen und somit an der tumorinduzierten Immunsuppression beteiligt sind.