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miRNA-induzierte Migration in Seminoma-Zelllinien
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Veröffentlicht: | 10. Mai 2022 |
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Einleitung: Testikuläre Keimzelltumore können in Nicht-Seminome und Seminome eingeteilt werden. Reine Seminome haben meist einen weniger aggressiven klinischen Verlauf. Laut Protein Atlas sind 75% der Seminome negativ für eine Endothelin-1 Färbungen. Bisher ist bekannt, dass die Expression der miR-199a-3p zu einer Suppression des Zellwachstums, Krebszellmigration und Metastasierung führt. Erhöhte miR-199a-3p-Werte können in TGCT gemessen werden. Zudem ist diese bereits als neuer Biomarker beschrieben worden.
Die miR-199a-3p bindet an das 3´UTR Ende von ET-1 und ist daher verantwortlich für die Herunterregulation von ET-1. ET-1 induziert die Produktion des Metastasierungsmarkers Vim3.
Wir möchten nun für das reine Seminom den Mechanismus aufzeigen, der für die erniedrigten ET-1 Spiegel und daraus folgend für eine niedrigen Vim3 Spiegel verantwortlich ist.
Methoden: Für den Nachweis der Regulationsmechanismus wurden TCam2-Zellen (eine Seminomzelllinie) genutzt. Die Zellen wurden mit ET-1, Bosentan (ET-1 Rezeptorblocker) sowie der miR-199a-3p behandelt. Zu einer Veranschaulichung des Migrationspotentials wurden die behandelten Zellen mittels Scratch assay und Agarose Drop untersucht. Anschließend wurden zudem ein Western-Blot, ELISA und qRT-PCR zu einer Analyse der Parameter des Signalweges durchgeführt. Die Expression von Vim3 und Lokalisation der miR-199a-3p wurde mittels Immunfluoreszenz analysiert.
Ergebnisse: Eine erhöhte zelluläre Migration konnte in ET-1 behandelten Zellen nachgewiesen werden. Zudem zeigten diese Zellen erhöhte Vim3 Spiegel. Das Migrationsverhalten von miR-199a-3p behandelten Zellen war vergleichbar mit dem der Kontrollen. Das Migrationspotential in mit ET-1 behandelten Zellen zeigte sich signifikant erhöht.
Zusammenfassung: Es ist möglich, dass ein protektiver Effekt hinsichtlich des Metastasierungspotential in miR-199a-3p positiven Seminomen besteht. Die erhöhten miR-199a-3p Werte könnten zu einer erniedrigten ET-1 Expression führen, welche wiederrum eine erniedrigte Vim3 Expression bewirkt. Ob die Analyse der miR-199a-3p, ET-1 und Vim3 zur Differenzierung von CSI und CSII sowie anderen TGCT genutzt werden kann, wird aktuell im Labor validiert.