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62. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

22.-25.06.2022, Koblenz

miRNA-induzierte Migration in Seminoma-Zelllinien

Meeting Abstract

  • M. von Brandenstein - Uniklinik Köln, Urologie
  • J. Thönnissen - Uniklinik Köln, Urologie
  • E. Kameri - Uniklinik Köln, Urologie
  • B. Köditz - Uniklinik Köln, Urologie
  • P. Paffenholz - Uniklinik Köln, Urologie
  • D. Pfister - Uniklinik Köln, Urologie
  • A. Heidenreich - Uniklinik Köln, Urologie

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 62. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Koblenz, 22.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV5.7

doi: 10.3205/22swdgu046, urn:nbn:de:0183-22swdgu0467

Veröffentlicht: 10. Mai 2022

© 2022 von Brandenstein et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Testikuläre Keimzelltumore können in Nicht-Seminome und Seminome eingeteilt werden. Reine Seminome haben meist einen weniger aggressiven klinischen Verlauf. Laut Protein Atlas sind 75% der Seminome negativ für eine Endothelin-1 Färbungen. Bisher ist bekannt, dass die Expression der miR-199a-3p zu einer Suppression des Zellwachstums, Krebszellmigration und Metastasierung führt. Erhöhte miR-199a-3p-Werte können in TGCT gemessen werden. Zudem ist diese bereits als neuer Biomarker beschrieben worden.

Die miR-199a-3p bindet an das 3´UTR Ende von ET-1 und ist daher verantwortlich für die Herunterregulation von ET-1. ET-1 induziert die Produktion des Metastasierungsmarkers Vim3.

Wir möchten nun für das reine Seminom den Mechanismus aufzeigen, der für die erniedrigten ET-1 Spiegel und daraus folgend für eine niedrigen Vim3 Spiegel verantwortlich ist.

Methoden: Für den Nachweis der Regulationsmechanismus wurden TCam2-Zellen (eine Seminomzelllinie) genutzt. Die Zellen wurden mit ET-1, Bosentan (ET-1 Rezeptorblocker) sowie der miR-199a-3p behandelt. Zu einer Veranschaulichung des Migrationspotentials wurden die behandelten Zellen mittels Scratch assay und Agarose Drop untersucht. Anschließend wurden zudem ein Western-Blot, ELISA und qRT-PCR zu einer Analyse der Parameter des Signalweges durchgeführt. Die Expression von Vim3 und Lokalisation der miR-199a-3p wurde mittels Immunfluoreszenz analysiert.

Ergebnisse: Eine erhöhte zelluläre Migration konnte in ET-1 behandelten Zellen nachgewiesen werden. Zudem zeigten diese Zellen erhöhte Vim3 Spiegel. Das Migrationsverhalten von miR-199a-3p behandelten Zellen war vergleichbar mit dem der Kontrollen. Das Migrationspotential in mit ET-1 behandelten Zellen zeigte sich signifikant erhöht.

Zusammenfassung: Es ist möglich, dass ein protektiver Effekt hinsichtlich des Metastasierungspotential in miR-199a-3p positiven Seminomen besteht. Die erhöhten miR-199a-3p Werte könnten zu einer erniedrigten ET-1 Expression führen, welche wiederrum eine erniedrigte Vim3 Expression bewirkt. Ob die Analyse der miR-199a-3p, ET-1 und Vim3 zur Differenzierung von CSI und CSII sowie anderen TGCT genutzt werden kann, wird aktuell im Labor validiert.