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Therapie des kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (CRPC) in Deutschland: Ergebnisse einer aktuellen Umfrage von d-uo
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Veröffentlicht: | 10. Mai 2022 |
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Einleitung: Für Patienten mit einem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (CRPC) stehen heute diverse Therapieansätze zur Verfügung. In der vorliegenden Arbeit hat d-uo die aktuelle Versorgungssituation in urologischen Praxen in Deutschland untersucht.
Material und Methoden: Es handelte sich um eine fragebogenbasierte Untersuchung, die Anfang 2020 durchgeführt wurde. Insgesamt nahmen 24 Mitgliederpraxen von d-uo teil. Die Fragen betrafen Rationale, Beginn, Art und Dauer der weiterführenden Therapie von Patienten mit einem CRPC.
Ergebnisse: Das mediane Alter der 123 Patienten lag bei 73 Jahren (Spannweite 52-90 Jahre). 59% der Patienten hatten einen Gleason-Score von 8-10. Knochenmetastasen lagen bei 94% und viszerale Metastasen bei 16% der Patienten vor.
In der Erstlinientherapie eingesetzte Substanzen: Abiraterone (Abi, 24,4%), Enzalutamid (Enza, 12,2%), Docetaxel (Doce, 26%), Cabazitaxel (Caba, 0,8%), alleinige ADT (16,3%), andere Ansätze (17,9%) und keine Angabe (k.A., 2,4%). Die mediane Therapiedauer lag bei 11,2 Monaten (Spannweite 0-119 Monate). Die Zweitlinientherapie erfolgte mit: Abi (19,5%), Enza (13,8%), Doce (25,2%), Caba (8,1%), Radium-223 (1,6%), andere Ansätze (3,3%) und k.A. (27,6%). Die mediane Therapiedauer betrug 5,1 Monate (Spannweite 0-81 Monate). Die Drittlinientherapie beinhaltete: Abi (5,7%), Enza (5,7%), Doce (8,1%), Caba (15,4%), Radium-223 (0,8%), andere Ansätze (0,8%) und k.A. (63,4%). Die mediane Therapiedauer betrug 4,0 Monate (Spannweite 0-22 Monate).
Schlussfolgerung: Nach der vorliegenden Umfrage in der Erstlinientherapie des CRPC am häufigsten Abi und Enza gegeben. Dieser Anteil nimmt in Folgelinien deutlich ab. Eine Chemotherapie wird in allen Therapielinien konstant bei etwa einem Viertel der Patienten vorgenommen.