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62. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

22.-25.06.2022, Koblenz

Qualität statt Quantität – metikulöse DaVinci Lymphadenektomie bei high risk Prostatakarzinom

Meeting Abstract

  • M. Arndt - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg/Saar
  • J. Linxweiler - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg/Saar
  • S. Siemer - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg/Saar
  • M. Stöckle - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg/Saar

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 62. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Koblenz, 22.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV3.3

doi: 10.3205/22swdgu022, urn:nbn:de:0183-22swdgu0229

Veröffentlicht: 10. Mai 2022

© 2022 Arndt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die aktuelle S3-Leitlinie empfiehlt bei Patienten mit high risk Prostatakarzinom eine extendierte pelvine Lymphadenektomie, die folgende Regionen beinhalten sollte: Vena iliaca externa, Arteria iliaca interna sowie medial der A. iliaca interna, Fossa obturatoria sowie entlang der Vasa iliacae communes. In unserer kürzlich publizierten Auswertung robotischer Salvage-Lymphadenektomien zeigten sich vor allem in-field Lymphknotenrezidive, also Rezidive im Feld einer pelvinen Standard-Lymphadenektomie. Daher sehen wir eine Präzisierung der Lymphadenektomie statt einer weiteren Ausdehnung des Templates als zielführender an.

Methode: Wir demonstrieren unsere Technik einer metikulösen Lymphadenektomie am Beispiel eines 73-jährigen Patienten mit high risk Prostatakarzinom.

Ergebnisse: Patienten nach radikaler Prostatektomie mit Lymphadenektomie haben die meisten Rezidive in dem bereits resezierten pelvinen Bereich. Lymphknotenrezidive im Bereich der Iliaca communis, die bei der extendierten Lymphknotenresektion entnommen werden, sind äußerst selten und gehen meist bereits mit einer systemischen Erkrankung einher. Ebenfalls eindrücklich ist, dass die Lymphknotenrezidive, die radiologisch beschrieben und teilweise auch markiert werden, intraoperativ meist viel tiefer im Bereich des medialen Blasenpfeilers oder der mesorektalen Fossa gelegen sind.

Schlussfolgerung: Eine Präzisierung der Lymphadenektomie im standardisierten pelvinen Bereich bedeutet für den Patienten keine Nachteile. Im Gegenteil gehen wir davon aus, dass die meisten Lymphknotenrezidive im Bereich einer pelvinen Standard-Lymphadenektomie auftreten und eher durch eine metikulöse Lymphadenektomie als durch eine Vergrößerung des Templates verhindert werden könnten. Passend hierzu hat eine extendierte Lymphadenektomie laut einer kürzlich publizierten randomisierten Studie im Hinblick auf das biochemische rezidivfreie Überleben keinen Unterschied im Vergleich zur Standard-Lymphadenektomie gezeigt.