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Evaluation der Indikationen und des Outcomes der retroperitonealen Lymphadenektomie beim Keimzelltumor
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Veröffentlicht: | 10. Mai 2022 |
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Einleitung: Die retroperitonealen Lymphadenektomie (RPLND) beim Keimzelltumor (KZT) wird heute zumeist in der Versorgung von post-Chemotherapie Residuen >1 cm beim Nichtseminom oder seltener beim markernegativen Nichtseminom im CS IIA/B angewandt. Wir untersuchten die Indikationen zur RPLND, sowie das postoperative und onkologische Outcome.
Patienten und Methoden: Wir führten eine retrospektive Analyse von KZT-Patienten, die zwischen 1975 und 2020 eine RPLND erhalten haben, durch. Postoperative Komplikationen wurden nach Clavien-Dindo erfasst.
Ergebnisse: Bei 353 Patienten wurde eine RPLND durchgeführt. 259 Patienten (73%) erhielten eine primäre (p-RPLND) und 94 Patienten (27%) eine post-Chemo RPLND (pc-RPLND). 335 (95%) wurden offen und 14 (4%) robotisch durchgeführt. Das mediane Alter lag bei 34 (26-40) und das mediane Follow-up bei 10 (0,3-18) Jahren. In beiden Gruppen bestand der überwiegende Anteil aus Nichtseminompatienten (p-RPLND: n=250, 97%; pc-RPLND: n=73, 78%). In der p-RPLND Gruppe waren 52% der Patienten im CS I (CS II: 39%; good/intmd/poor prognosis: 46%, 1,5%, 2,7%). 12 Patienten (5,2%) hatten Grad IIIa und 1 Patient (0,4%) IIIb Komplikationen (Lymphozele & Wunddeshiszenz). In der pc-RPLND Gruppe war der überwiegende Anteil im CS II & III (je 45%; good: 46%, intmd: 13%, poor: 12%). 7 Patienten (8,6%) hatten Grad IIIb Komplikationen (Wunddeshiszenz). Insgesamt starben 22 Patienten (6%), 12 (3%) davon am Keimzelltumor.
Schlussfolgerungen: Die RPLND ist ein Eingriff mit beherrschbaren postoperativen Komplikationen, sofern diese an großen Zentren und im interdisziplinären Team durchgeführt wird.