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Roboter-assistierte versus manuelle Uro Dyna-CT-gesteuerte Nierenpunktion in einem ex-vivo-Modell
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Veröffentlicht: | 10. Mai 2022 |
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Einleitung: Schwierige perkutane Nierenpunktionen, die die Führung durch eine Schnittbildgebung erfordern, werden in der klinischen Routine immer häufiger. Ziel dieser Studie war es, die Machbarkeit Roboter-assistierter CT-gestützter Punktionen (RP) an einem ex-vivo-Nierenmodell zu testen und ihre Genauigkeit mit manuellen Uro Dyna-CT-gestützten Punktionen (MP) zu vergleichen.
Methode: Die Phantomniere wurde in einer 3D-gedruckten Form aus Silikon gegossen und enthielt Zielläsionen unterschiedlicher Größe (1, 2, 3 cm). RP wurden mit einem Leichtbauroboterarm (LBR, iiwa R820, KUKA AG, Deutschland) mit der präklinischen Navigationssoftware VD11C (BEC GmbH, Deutschland) in Verbindung mit einem mehrachsigen C-Bogen Cone-Beam-CT (Artis zeego, Siemens Healthcare GmbH, Deutschland) durchgeführt. Die MP erfolgten mit dem lasergesteuerten System syngo iGuide Uro Dyna Artis Zee Ceiling CT (Siemens Healthcare Solutions, Deutschland). Drei Urologen mit unterschiedlicher Erfahrung in der perkutanen Nierenpunktion führten jeweils 20 RP und 20 MP durch. Die Erfolgsrate (makroskopisches Treffen des Ziels auf dem CT-Scan), die Punktionsgenauigkeit (Abweichung der Nadelspitze auf dem CT-Scan), die Punktionsplanungszeit (PPT) und die Nadelplatzierungszeit (NPT) wurden gemessen und mittels ANOVA und Chi-Quadrat-Test zwischen RP und MP verglichen.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 118 Punktionen durchgeführt. Die Erfolgsrate betrug 100% (59/59) für die RP und 78% (47/59) für die MP (p <.001). Die Punktionsgenauigkeit war bei den RP mit einer mittleren Nadelspitzenabweichung von 5,2 ± 2,7 mm signifikant höher als bei den MP (20,8 ± 28 mm) (p <.001). PPT (RP: 238 ± 90s, MP: 104 ± 21s) und NPT (RP: 128 ± 40s, MP: 81 ± 18s) waren für die RP signifikant länger als für die MP (p <.001). Die Ergebnisvariablen unterschieden sich weder signifikant zwischen den Untersuchern (Erfolgsrate: p = .120, Genauigkeit: p = .259, PPT: p = .242, NPT: p = .201) noch zwischen den unterschiedlich großen Zielläsionen (Erfolgsrate: p = .068, Genauigkeit: p = .240, PPT: p = .281, NPT: p = .785).
Schlussfolgerung: In dieser Ex-vivo-Studie waren RP durchführbar. Ihre Genauigkeit war ausgezeichnet und der von MP überlegen, unabhängig von der Erfahrung des Untersuchers oder der Größe der Zielläsion. Diese Studie ebnet den Weg für die erste Anwendung eines robotergestützten Assistenzsystems bei perkutanen Nierenpunktionen am Menschen. Bei besonders herausfordernden perkutanen Nierenpunktionen könnten die RP trotz der längeren Interventionszeit im Vergleich zu MP sinnvoll zum Einsatz kommen.