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61. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

09.06. - 11.06.2021, digital

Weiterbildungs- und Arbeitsbedingungen urologischer Assistenzärzte in Deutschland: Ergebnisse der zweiten GeSRU-Umfrage von 2020

Meeting Abstract

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  • H. Arnold - Urologie Arnold, Urologische Facharztpraxis
  • C. Siech - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Urologie

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 61. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. sine loco [digital], 09.-11.06.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21swdgu55

doi: 10.3205/21swdgu55, urn:nbn:de:0183-21swdgu558

Veröffentlicht: 8. Juni 2021

© 2021 Arnold et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Zeit der Weiterbildung ist einer der prägendsten Abschnitte des beruflichen Werdegangs. Bereits 2015 konnte die German Society of Residents in Urology (GeSRU) mit der ersten nationalen Befragung Herausforderungen der urologischen Weiterbildung in Deutschland aufzeigen. Mit der Folgebefragung soll der aktuelle Status Quo der Arbeits- und Weiterbildungsbedingungen erhoben, Veränderungen analysiert und Vorschläge zur Verbesserung formuliert werden.

Material und Methoden: In der zweiten Jahreshälfte 2020 wurde basierend auf der Vorbefragung von 2015 eine Online-Umfrage mit insgesamt 82 Fragen unter den Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung (ÄiW) für Urologie in Deutschland durchgeführt. Schwerpunkte dieser Auswertung bildeten die Arbeitsbedingungen im Berufsalltag, Fort- und Weiterbildung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der Einfluss ökonomischer Erwägungen. Zusätzlich wurde die Kurzfassung des validierten Fragebogens zum Gratifikationskrisenmodell nach Siegrist eingesetzt.

Ergebnisse: Die Hälfte der 332 Teilnehmenden der Befragung sind mit ihrer beruflichen Situation zufrieden. 63% empfinden, dass sich der wirtschaftliche Druck negativ auf ihre Weiterbildung auswirke. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird mit der Note 3,6 bewertet. Bei 86% der Teilnehmenden lag eine Gratifikationskrise mit einem ER-Ratio > 1 vor. Im Vergleich zur Vorbefragung zeigt sich im Mittel ein höheres ER-Ratio (1,79 ± 1,45 vs. 1,37 ± 0,42) und eine geringere Verausgabung, Belohnung und Verausgabungsneigung.

Schlussfolgerung: Urologische ÄiW sind mit ihrem Beruf mehrheitlich zufrieden, zeigen jedoch erneut eine hohe psychosoziale Arbeitsbelastung auf. Im Berufsalltag besteht ein deutlicher ökonomischer Druck, adäquate Weiterbildungs- und Arbeitsbedingungen kommen zu kurz.