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61. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

09.06. - 11.06.2021, digital

Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Ausbildung urologischer ÄrztInnen in Weiterbildung in Deutschland

Meeting Abstract

  • K. Böhm - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz
  • C. Aksoy - Klinik und Poliklinik für Urologie, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden
  • T. Nestler - Klinik für Urologie, Uniklinik Köln
  • M. Kölker - Klinik und Poliklinik für Urologie, Universitätsmedizin Hamburg-Eppendorf
  • A. Uhlig - Klinik für Urologie, Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
  • H. Borgmann - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz
  • J. Struck - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
  • N. von Landenberg - Klinik für Urologie, Marien-Hospital Herne
  • A. Mattigk - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Ulm
  • V. Zehe - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Ulm
  • M. Leitsmann - Klinik für Urologie, Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 61. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. sine loco [digital], 09.-11.06.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21swdgu53

doi: 10.3205/21swdgu53, urn:nbn:de:0183-21swdgu531

Veröffentlicht: 8. Juni 2021

© 2021 Böhm et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Fragestellung: Neben den dramatischen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie berichteten andere Fachgesellschaften und Länder von einem negativen Einfluss auf die Weiterbildung von ÄrztInnen in Weiterbildung. Ziel dieser Arbeit war, die Weiterbildungssituation von urologischen ÄrztInnen in Weiterbildung in Deutschland während der COVID-19 Pandemie zu betrachten.

Material und Methoden: Im Mai 2020 wurde eine deutschlandweite online-Umfrage zur Weiterbildungssituation über die Mitglieder der Arbeitsgruppe, die sozialen Medien (Facebook, Twitter, Instagram) und den GeSRU Newsletter verteilt. Die Umfrage erfasste 3 Teilbereiche:

1.
Grundcharakteristika der TeilnehmerInnen,
2.
genereller Einfluss und
3.
subjektiver Einfluss der COVID-19 Pandemie auf Klinik und Weiterbildung.

Ergebnisse: Insgesamt nahmen 50 ÄssistenzärztInnen an der Umfrage teil, davon 54% Frauen. Das Durchschnittsalter betrug 30,9 Jahre. Die meisten TeilnehmerInnen befanden sich im 2. (22%) und 5. (26%) Ausbildungsjahr und arbeiteten in einer Universitätsklinik (44%) oder in einem Haus der Maximalversorgung (30%) in Baden-Württemberg (18%), Hamburg (16%) oder Bayern (14%). 38% der TeilnehmerInnen gaben an, aufgrund der COVID-19 Pandemie nur noch im Notfallbetrieb zu arbeiten. Für 28% bedeutete dies eine sehr starke Verzögerung der Facharztausbildung, während 28% nur eine geringe Einschränkung angaben. 66% dokumentierten Beeinträchtigung der Ausbildung aufgrund eines reduzierten OP-Einsatz, weniger Einsätze in der Ambulanz (50%), sowie der Absage von Kongressen (50%) und Weiterbildungen (44%). 46% der Befragten gaben direkten Kontakt zu COVID-19 Patienten an (32% im klinischen Normalbetrieb, 28% in der Notaufnahme). 10% wurden auf interdisziplinären IMC-Stationen eingesetzt. 12% gaben Probleme bei der Kinderbetreuung an. Insgesamt wurden zahlreiche Schritte zum „physical distancing“ und Hygienemaßnahmen von den Kliniken umgesetzt. 50% der Befragten gaben an, dass alle Patienten vor Operationen einen Abstrich erhalten haben. 80% gaben eine Mundschutzpflicht an. Nur 4% gaben das regelmäßige Abstriche der Mitarbeiter durchgeführt wurden.

Diskussion: Im Durchschnitt gaben etwa 50% der urologischen AssistenzärztInnen Weiterbildungseinschränkungen an. Insbesondere die operative Ausbildung wurde stark eingeschränkt. Zum Zeitpunkt der Umfrage war die Hälfte davon bereits mehr als 4 Wochen betroffen.