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Übereinstimmung von Biopsie- und pathologischem Gleasonwert vor und nach Einführung der MRT-Fusionsbiopsie. Eine multizentrische Registerstudie
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Veröffentlicht: | 8. Juni 2021 |
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Einleitung: Seit 2016 ist die MRT Fusionsbiopsie der Prostata in der S3 Leitlinie implementiert. Zunächst wurde die MRT-Fusionsbiopsie nur für die Wiederholungsbiopsie empfohlen und wurde sukzessive Standard in Deutschland.
Ziel: Evaluation der Übereinstimmung von Biopsie- und Prostatapräparat-Gleasonwert vor 2016 vs ≥ 2016
Patienten und Methoden: Insgesamt wurden 4.584 Patienten der UroCert Datenbank eingeschlossen, welche einer radikalen Prostatektomie zwischen 2000 und 2019 unterzogen wurden. Prä- und posttherapeutische Daten wurden ermittelt. Posttherapeutische Gleasonwerte wurden im Vergleich zu den Biopsie-Gleasonwerten als „korrekt“, „unterschätzt“ und „überschätzt“ klassifiziert und nach OP Datum < 2016 vs ≥ 2016 stratifiziert. Zudem wurde die Rate an signifikantem Upgrading (Gleason 3+3 oder 3+4 auf Gleason ≥4+3) evaluiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurde bei 1.398 (28.9%), 1.424 (29.4%), 793 (16.4%) und 969 (20%) ein Gleasonwert von 3+3, 3+4, 4+3 und ≥ 4+4 in der Biopsie festgestellt. Der pathologische Gleasonwert wurde in 54.7% durch die Biopsie korrekt eingeschätzt, in 12.3% überschätzt und in 27.7% unterschätzt. Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied vor und nach 2016 in Deutschland (50.6% vs 61.8% korrekt; 11.3 vs 14.1% unterschätzt; 29.7% vs 24.2% überschätzt; p< 0.001). Ein signifikantes Gleason-Upgrading zeigte sich vor 2016 in 27.3% vs ≥ 2016 in 20.3% (p< 0.001).
Schlussfolgerungen: Seit Einführung des MRTs in Deutschland hat sich die Übereinstimmung von Biopsie-Gleasonwert und histopathologischem Gleasonwert signifikant gebessert. Dies spricht für eine flächendeckend bessere Versorgung der Patienten durch die Leitlinienänderungen. Informationen über die Genauigkeit der MRT-Fusionsbiopsie können in dieser Studie nicht getroffen werden.