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PI-RADS 3 Läsionen im multiparametrischen MRT der Prostata (mpMRT) – biopsieren?
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Veröffentlicht: | 8. Juni 2021 |
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Einleitung: PI-RADS 3 Läsionen im mpMRT stellen einen unklaren Befund dar und sind klinisch eine Herausforderung. Ziel dieser prospektiven Untersuchung war es die die bioptische Prostatakarzinomdetektionsrate bei reinen PI-RADS 3 Läsionen zu erfassen.
Material und Methoden: Über einen Zeitraum von 18 Monaten wurden 198 Pat. (66 J, 45–84) mit einem medianen PSA von 6,49 ng/ml in Fusionstechnik nach Durchführung eines mpMRT (Beurteilung nach PI-RADS 2.0) biopsiert. Gemäß den Leitlinien erhielten alle Patienten zusätzlich eine systematische Prostatabiopsie (SB).
Ergebnisse: 35 Pat. (17,7%) wiesen eine reine PI-RADS 3 Läsion auf. Hier zeigte sich in der Fusionsbiopsie (FB) bei 71,4% (n=25) ein Prostatakarzinom (PCa), in der SB bei 85,7% (n=30). Allerdings konnten mit der FB mehr signifikante Karzinome (32% vs. 26,6%) detektiert werden. Bei 10 Patienten (28,6%) war die FB negativ aber es zeigte sich in der SB ein PCa: bei 1 Pat handelte es sich um ein signifikantes PCa. Bei 5 Patienten (14,3%) war die SB negativ aber es zeigte sich in der FB ein PCa: bei allen ein Gleason 3+3 PCa. In der FB konnte in 12% (n=3) im Vergleich zur jeweiligen SB eine signifikantes PCA detektiert werden; bei der SB war dies in 8% (n=2) der Fall.
Diskussion: Wir konnten in 71,4% der PI-RADS 3 Läsionen ein PCa nachweisen. In der SB war die PCa Detektionsrate zwar höher, aber mit der FB wurden mehr signifikante Karzinome (32% vs. 26,6%) detektiert. Unsere Daten mit einer hohen Rate an signifikanten PCa unterstützen die Indikation zur primären FB von PI-RADS 3 Läsionen, aber in Verbindung mit einer SB.