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60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

22.05. - 25.05.2019, Stuttgart

Komplexer Verlauf eines eigentlich unkomplizierten Krankheitsbildes in der Urologie: „die Urolithiasis“

Meeting Abstract

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  • S. Naique - Knappschaftskrankenhaus Sulzbach (Saar), Urologie, Sulzbach Saarland, Deutschland
  • F. Becker - Knappschaftskrankenhaus Sulzbach (Saar), Urologie, Sulzbach Saarland, Deutschland; Urologisches Zentrum am Boxberg, Neunkirchen, Deutschland
  • C. Pönicke - Knappschaftskrankenhaus Sulzbach (Saar), Urologie, Sulzbach Saarland, Deutschland; Urologisches Zentrum am Boxberg, Neunkirchen, Deutschland
  • C. Lang - Knappschaftskrankenhaus Sulzbach (Saar), Urologie, Sulzbach Saarland, Deutschland

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Stuttgart, 22.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocFall04

doi: 10.3205/19swdgu104, urn:nbn:de:0183-19swdgu1047

Veröffentlicht: 10. Mai 2019

© 2019 Naique et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Die Urolithiasis bleibt nach den Prostata-Erkrankungen die zweithäufigste Diagnose urologischer Kliniken in Deutschland. Entsprechend stehen diverse diagnostische und therapeutische Modalitäten in der Steintherapie zur Verfügung. Dieses Abstract zeigt mittels Fall-Demonstration die Notwendigkeit eines multimodalen therapeutischen Vorgehens unter maximaler Improvisation aufgrund eingeschränkter Patienten-Compliance und nicht „stone-related“ Komplikationen.

Kasuistik: Ein 47-jähriger Patient stellte sich 2013 aufgrund partiellem Ausgussstein bds. mit Ureterolithiasis vor. Mittels ureterorenoskopischer Laserlithotripsie (URS) und 3-Sitzungen perkutaner Nephrolitholapaxie (miniPCNL) konnte eine Steinfreiheit CT-dokumentiert erreicht werden. Eine Wiedervorstellung erfolgte 3'2016, nachdem außerhäusig 11'2015 DJ bds. bei Urolithiasis eingelegt wurden unter intermittierendem Nierenversagen und Urosepsis. Nach Wechsel der DJ 3'2016 konnte kein Kontakt zum Pat. hergestellt werden trotz Anschreiben an die betreuende Ärztin im Rahmen eines Strafvollzugs.

Nach Apoplex und zusätzlicher Splintung (Doppel-DJ) bds. auswärts 11'2017 erfolgte die WV 10'2018 mit postrenalem Nierenversagen bei ausgeprägter Nephroureterolithiasis bds. Es ergaben sich insgesamt vier (zwei pro Seite) stark inkrustrierte Ureterschienen in situ. Als Primärtherapie erfolgte die perkutane Nephrostomie-Einlage beidseits. Sodann DJ- und Steinsanierung links mittels miniPCNL und URS.

Die Therapie der rechten Seite wurde durch nicht Lithiasis-bezogene Komplikationen verzögert: oberflächliche Phlegmone des rechten Flankenbereiches aufgrund eitriger, fieberhaften Pyelonephritis assoziiert mit paranephritischer Umgebungsreaktion, stumpfes renales Trauma mit Hb-relevantem Nierenhämatom sowie chronisch kompensierter Niereninsuffizienz. Abschließend gelang die Sanierung des rechten Harntraktes unter Erhalt der Niere.

Schlussfolgerung: Die Art und Weise der Steintherapie in der Urologie ist aktuell gut etabliert unter allgemeiner Verfügbarkeit spezieller Instrumente.

Die Pat.-Compliance ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Steintherapie.

Durch den Justizvollzug darf eine notwendige und zeitlimitierte Therapie nicht verzögert werden.