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60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

22.05. - 25.05.2019, Stuttgart

500 roboterassistierte Nierenteilresektionen

Meeting Abstract

  • P. Zeuschner - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg/Saar, Deutschland
  • I. Meyer - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg/Saar, Deutschland
  • M. Janssen - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg/Saar, Deutschland
  • M. Stöckle - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg/Saar, Deutschland
  • S. Siemer - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg/Saar, Deutschland
  • M. Saar - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg/Saar, Deutschland

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Stuttgart, 22.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV10.01

doi: 10.3205/19swdgu082, urn:nbn:de:0183-19swdgu0826

Veröffentlicht: 10. Mai 2019

© 2019 Zeuschner et al.
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Gliederung

Text

Die roboterassistierte Nierenteilresektion (RANT) hat sich in den letzten Jahren als Alternative zur laparoskopischen und offenen Nierenteilresektion etabliert.

In einer retrospektiven Erhebung wurden 500 RANT monozentrisch von 2008 bis 2018 ausgewertet.

327 Männer und 173 Frauen mit einem medianen Alter von 63 Jahren [Range 16-93] und einem BMI von 27,6 kg/m² [18-59,2] wurden robotisch nierenteilreseziert. Sieben Operateure mit einer Erfahrung von 44 bis 170 RANT führten die Operationen durch. Der PADUA-Score betrug im Median 8 (6-14). 139 (27,8%) der Tumore waren low-risk (PADUA 6-7), 152 (30,4%) mid-risk und 148 (29,6%) high-risk Tumore mit einem PADUA-Score ≥10.

Die Operation wurde im Median in 157 Minuten [52-376] mit einem Blutverlust von 200 ml [0-2600 ml] durchgeführt. Bei 80 Operationen (16%) wurde ohne Ischämie operiert, bei den restlichen Eingriffen betrug die warme Ischämiezeit (WIT) im Median 16 Minuten [4-43]. 13 Operationen (2,6%) wurden zu robotischen radikalen Nephrektomien, 26 (5,2%) zu offenen Nierenteilresektionen und eine (0,2%) zur offenen radikalen Nephrektomie konvertiert.

Histologisch waren 363 (72,6%) Befunde Malignome, davon waren 265 klarzellig (73%), 43 papillär Typ I (11,8%), 21 papillär Typ II (5,8%) 20 chromophob (5,5%) und 14 (3,9%) anderen Typs. 327 (90,1%) Befunde wurden als T1 klassifiziert, neun (2,5%) als T2, 27 als ≥T3 (7,4%). Von den 137 (27,4%) benignen Befunden waren 90 (65,7%) Onkozytome, 22 (16,1%) Angiomyolipome, 15 (10,9%) Zysten und 10 anderen Typs (7,3%). 468 (93,6%) der Eingriffe waren R0-Resektionen, 32 (6,4%) R1.

Postoperativ ergaben sich in 122 Fällen (24,4%) Komplikationen (KOs) nach Clavien-Dindo (CD), wobei in 22 (6,3%) Fällen schwerwiegende Komplikationen ≥CD3 auftraten. Bei 44 Patienten (8,8%) wurden während des stationären Aufenthalts Blutkonserven transfundiert (1-15). Die mediane Krankenhausverweildauer betrug sechs Tage [3-49].

Die Trifecta-Kriterien (R0, WIT≤25 min, keine postoperativen Komplikationen nach CD) wurden bei 314 (62,8%) der Operationen erfüllt, die MIC-Kriterien (R0, WIT<20min, keine postoperativen Komplikationen ≥CD3) bei 333 (66,6%) RANT.

Zusammenfassend ist die roboterassistierte Nierenteilresektion (RANT) ein inzwischen hochgradig etabliertes und sicheres Operationsverfahren.