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Tethered Tape – banderhaltende Korrektur bei Rezidivinkontinenz nach TVT
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Veröffentlicht: | 10. Mai 2019 |
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Fragestellung: Durch die Einführung des TVT 1996 durch Ulmsten wurde die operative Therapie der Harninkontinenz revolutioniert. Die Kontinenzrate des Eingriffs wird in der Literatur mit 80-95% angegeben. Zudem wird jedoch in bis zu einem zweistelligem Prozentbereich über diverse Komplikationen berichtet. Hierbei stellt häufig die Rezidivinkontinenz ein besonderes Dilemma dar.
Methodik: Die Befunderhebung der Harninkontinenz erfolgt anhand der klassischen Klinik, die Beurteilung der zur Rezidivinkontinenz führenden Bandpathologie standardisiert mittels der von J. Kociszewski inaugurierten sog. „pelvic floor Sonographie“.
Hierbei wurden im Zeitraum vom 01.01.2015 bis 30.06.2018 bei insgesamt 11 Patientinnen mit einer Rezidivinkontinenz nach TVT ein sog. „tethered tape“ dokumentiert.
Die weitere operative Therapieplanung orientierte sich strikt nach sonographisch dokumentiertem Befund.
Ergebnis:
- In 9 von 11 Fällen konnte ein Banderhalt erreicht werden.
- In 6 der 9 Fällen wurde eine vollständige Kontinenz erreicht.
- In 3 der 9 Fälle besserte sich das Ergebnis des ICIQ-Scores von durchschnittlich „8“ auf „2“.
Schlussfolgerung: Die Rezidivinkontinenz stellt eine Problemsituation dar und stellt hohe Ansprüche an die individualisierte Diagnostik und Therapie. Im Falle eine detektierten tethered tape ist die banderhaltene Revision anzustreben und dringend zu empfehlen.
Die Bandentfernung ist initial nicht erforderlich. Die zu erreichenden Ergebnisse stellen die Patientinnen in der Regel sehr zufrieden.