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60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

22.05. - 25.05.2019, Stuttgart

Konkordanz, sowie Up- und Downgrading des Gleason Scores von Patienten nach radikaler Prostatektomie in Abhängigkeit des präoperativen Biopsieverfahrens

Meeting Abstract

  • J. Rührup - Universitätsklinikum Frankfurt, Urologie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • F. Preisser - Universitätsklinikum Frankfurt, Urologie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • L. Theissen - Universitätsklinikum Frankfurt, Urologie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • L. Kluth - Universitätsklinikum Frankfurt, Urologie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • J. Köllermann - Universitätsklinikum Frankfurt, Pathologie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • B. Bodelle - Universitätsklinikum Frankfurt, Radiologie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • F. K.-H. Chun - Universitätsklinikum Frankfurt, Urologie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • P. Mandel - Universitätsklinikum Frankfurt, Urologie, Frankfurt am Main, Deutschland

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Stuttgart, 22.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV7.05

doi: 10.3205/19swdgu057, urn:nbn:de:0183-19swdgu0571

Veröffentlicht: 10. Mai 2019

© 2019 Rührup et al.
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Gliederung

Text

Thematik: Die MRT-gesteuerte Biopsie (TB) der Prostata erhöht die Gesamtdetektionsraten von Prostatakarzinomen (PCas) und reduziert die Detektionsrate klinisch nicht-relevanter Karzinome. Bestandteil aktueller Debatten ist der Einfluss der Biopsieverfahren in Hinblick auf die endgültige histologische Auswertung der Präparate nach radikaler Prostatektomie (RP), mit vor allem der Frage der Genauigkeit und Konkordanz der TB. Ziel dieser Studie war es, die Gleason Scores der Biopsie und der Präparate nach RP in Hinblick auf das jeweilige Biopsieverfahren zu vergleichen.

Patienten und Methodik: 315 konsekutive Patenten, die im Zeitraum von Januar 2014 bis September 2018 prostatektomiert wurden, wurden retrospektiv analysiert. Eine SB erhielten 207 Patienten, 108 Patienten erhielten eine TB. Verglichen wurde die Übereinstimmung der Gleason Scores der Biopsie und des Prostatektomiepräparats. Für den Vergleich wurde hierzu das Gleason Group Grading nach ISUP (GGG, Skalierung von 1 bis 5) verwendet. Genauere Betrachtungen fielen auf die Subgruppe mit Diagnose eines GGG 1 in der Biopsie.

Ergebnisse: Der mediane PSA-Wert vor RP betrug 8,51ng/ml. Die relative Verteilung der GGGs 1-5 in den Biopsaten mittels TB lag bei 13,8%, 45,0%, 25,7%, 11,0% und 4,6% und bei SB bei 25,8%, 35,9%, 18,2%, 12,4% und 7,7% (p=0.05).

Bei initial durchgeführter TB zeigte sich in 53 von 108 (49,1%) der Patienten eine Übereinstimmung des GGG des Biopsats und des GGGs des Präparates der Prostatektomie. Bei Patienten mit SB lag die Übereinstimmungsrate bei 45,9% (95 von 207 Patienten) (p=0,59). Ein Uprading des Gleason-Scores um mindestens eine Stufe des GGG wurde in 37 von 108 (34,3%) der Patienten nach TB und bei 77 von 207 Patienten (37,2%) nach SB beobachtet (entsprechend p=0,61).

Die Subgruppe der Patienten mit GGG 1 in der Biopsie wies ein Upgrading der Histologie in 66,7% (10/15) nach TB, sowie 68,5% (37/58) nach SB auf (p=0,89). Ein Downgrading eines initial höheren GGGs nach Biopsie auf ein GGG1 im Rahmen der finalen pathologischen Begutachtung des Prostatektomiepräparates erfolgte in 2,2% aller Patienten mit TB, bei 3,3% der Patienten mit SB (p=0,61).

Resultate: Die bekannten Unterschiede in der PCa-Detektionsrate zwischen TB und SB außer Acht gelassen, zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der Übereinstimmung der GGGs, sowie der Rate an Up- oder Downgradings zwischen den biopsierten Patientengruppen (TB oder SB). Diese Resultate spiegelten sich in der Gesamtkohorte, als auch in der Subgruppierung der Patienten mit GGG1 wider.

Somit korreliert der GGG sowohl der TB als auch der SB gut mit dem endgültigen Präparat, bei jedoch einer deutlich höheren Detektionsrate der TB.