gms | German Medical Science

60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

22.05. - 25.05.2019, Stuttgart

Kardiale Metastase eines Nierenzellkarzinoms – eine seltene Form der Erstmanifestation

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • N. Löbig - Universitätsklinikum Ulm, Urologie, Ulm, Deutschland
  • C. Bolenz - Universitätsklinikum Ulm, Urologie, Ulm, Deutschland
  • J. Klein - Universitätsklinikum Ulm, Urologie, Ulm, Deutschland

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Stuttgart, 22.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV4.08

doi: 10.3205/19swdgu035, urn:nbn:de:0183-19swdgu0359

Veröffentlicht: 10. Mai 2019

© 2019 Löbig et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einführung: Kardiale Metastasen beim Nierenzellkarzinom sind selten, in der Literatur nur in wenigen Fällen beschrieben und mit einer schlechten Prognose verknüpft. Eine Empfehlung bezüglich der Behandlung existiert nicht.

Case Report: Ein 45 Jahre alter Patient stellte sich aufgrund rezidivierender linksthorakaler Schmerzen sowie Engegefühl und Z.n. Amaurosis fugax mit Flimmerskotom in der internistischen Notaufnahme vor. Nach Ausschluss eines akuten Koronarsyndroms zeigte sich CT-graphisch, echokardiographisch sowie Kardio-MR-graphisch eine linksventrikuläre Raumforderung. Eine anschließende PET-CT-graphische Untersuchung zeigte einen malignomsuspekten Nierentumor und bestätigte die malignomsuspekte linksventrikuläre Raumforderung. Es erfolgte die Entfernung des linksventrikulären Tumors über eine linkslaterale Ventrikulotomie. Anschließend wurde uns der Patient zur offenen Nephrektomie mit Adrenalektomie rechts vorgestellt.

Nach komplikationslosem postoperativem Verlauf zeigte die pathologische Untersuchung ein klarzelliges Nierenzellkarzinom mit sarkomatoider Tumorkomponente und hierzu passender linksventrikulärer Tumormetastase. Das PET-CT-graphische Staging zeigte keinen eindeutigen Hinweis auf weitere Metastasen, sodass eine PET-CT-grafische Verlaufskontrolle in 3 Monaten, mit dann gegebenenfalls Beginn einer Therapie mit Nivolumab/Ipilimumab, alternativ Tyrosinkinaseinhibitor empfohlen wurde.

Diskussion: Kardiale Metastasen beim Nierenzellkarzinom, ohne Vana cava-Thrombose sind selten, können sich mit einer atypischen Klinik präsentieren und gehen mit einer schlechten Prognose einher. Aufgrund der kleinen Subpopulation ist der Stellenwert der Checkpointihibitor-Therapie einschließlich medikamenteninduzierter kardialer Toxizität aber auch der kardiochirurgischen Therapie unklar.