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60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

22.05. - 25.05.2019, Stuttgart

Prognostische Wertigkeit der neuen WHO- und TNM-Klassifikationen beim Peniskarzinom unter Berücksichtigung des HPV-Status

Meeting Abstract

  • S. Hölters - Universität des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg, Deutschland
  • O. Khalmurzaev - Universität des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg, Deutschland; Federal State Budgetary Institution “N.N. Blokhin National Medical Research Center of Oncology”, Department of Urology, Moskau, Russische Föderation
  • A. Pryalukhin - Universität des Saarlandes, Institut für Pathologie, Homburg, Deutschland; Universitätsklinikum Bonn, Institut für Pathologie, Bonn, Deutschland
  • P. Loertzer - Universität des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg, Deutschland
  • M. Janssen - Universität des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg, Deutschland
  • J. Heinzelbecker - Universität des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg, Deutschland
  • S. Ueberdiek - Universität des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg, Deutschland
  • T. Pfuhl - Universität des Saarlandes, Institut für Virologie, Homburg, Deutschland
  • S. Smola - Universität des Saarlandes, Institut für Virologie, Homburg, Deutschland
  • A. Agaimy - Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Pathologie, Erlangen, Deutschland
  • C. Geppert - Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Pathologie, Erlangen, Deutschland
  • H. Loertzer - Westpfalz Klinikum, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Kaiserslautern, Deutschland
  • X. Krah - Helios Kliniken, Klinik für Urologie, Bad Blankenhain, Deutschland
  • H. Wunderlich - St. Georg Klinikum, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Eisenach, Deutschland
  • S. Wagenpfeil - Universität des Saarlandes, Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Medical Informatik, Homburg, Deutschland
  • R. Bohle - Universität des Saarlandes, Institut für Pathologie, Homburg, Deutschland
  • M. Stöckle - Universität des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg, Deutschland
  • V. Matveev - Federal State Budgetary Institution “N.N. Blokhin National Medical Research Center of Oncology”, Department of Urology, Moskau, Russische Föderation
  • A. Hartmann - Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Pathologie, Erlangen, Deutschland
  • K. Junker - Universität des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg, Deutschland

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Stuttgart, 22.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV2.07

doi: 10.3205/19swdgu016, urn:nbn:de:0183-19swdgu0169

Veröffentlicht: 10. Mai 2019

© 2019 Hölters et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Evidenz bzgl. prognostischer Parameter für das klinische Management von Patienten mit Peniskarzinom ist nach wie vor schwach. Ziel unserer Studie ist es deshalb, die prognostische Wertigkeit der überarbeiteten TNM- und WHO-Klassifikationen unter Berücksichtigung des HPV-Status zu untersuchen.

Material und Methoden: Klinische Daten und Gewebeproben von 121 Patienten aus verschiedenen Zentren in Deutschland und Russland wurden erfasst. Die Feststellung des HPV-Status erfolgte durch PCR und p16-Immunhistochemie, die Bestimmung des HPV-Genotyps durch Sequenzierung. Der histologische Subtyp und der TNM-Status wurden durch 2 erfahrene Pathologen reklassifiziert. Uni- und multivariable Analysen wurden mittels Cox proportional hazards model und Fishers exact test for contingency analysis durchgeführt.

Ergebnisse: Für den HPV-Status konnte kein statistischer Zusammenhang mit der Prognose nachgewiesen werden. Dagegen ist die Prognose vom histologischen Subtyp abhängig. Die beste Prognose weist der Warty-Typ auf, während die schlechteste Prognose beim basaloiden Subtyp festgestellt wurde. pT1b-Tumore, die durch eine geringe Differenzierung (G3) und lymphovaskuläre (LVI) bzw. perineurale Invasion definiert sind, waren mit signifikant vermindertem metastasenfreien, tumorspezifischen und Gesamtüberleben assoziiert, während für pT2-pT4-Tumore kein signifikanter Unterschied zu pTa-Tumoren festgestellt wurde. Lymphknotenmetastasen und LVI stellten die einzigen unabhängigen Prognoseparameter dar. Die prognostische Wertigkeit der TNM-Klassifikation konnte durch die Änderungen in der 8. Edition im Vergleich zur 7. Edition nicht verbessert werden.

Schlussfolgerungen: Im Gegensatz zum HPV-Status haben die histologischen Subtypen Einfluss auf die Prognose und sollten deshalb im histopathologischen Befund dokumentiert werden. Die Wertigkeit des HPV-Status innerhalb der Subtypen muss weiter untersucht werden. Parameter, die die lymphogene Tumorzelldissemination beschreiben, haben den höchsten prognostischen Effekt. Die Berücksichtigung des Malignitätsgrades und der LVI in einer T-Kategorie (pT1b) erscheint fraglich.