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Mehrzeitige Salvage-Operation nach multiplen fehlgeschlagenen Harnröhrenrekonstruktionen
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Veröffentlicht: | 10. Mai 2019 |
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Einleitung: Korrekturen von Komplikationen nach Redohypospadien oder multiplen fehlgeschlagenen Urethrarekonstruktionen (HR) anderer Genese können meist mittels lokaler Haut und/oder oraler Mundschleimhaut (OMG) erfolgreich einzeitig durchgeführt werden. In seltenen Fällen mit desaströsem Mangel an Penisschafthaut und langstreckigen (panurethralen) Strikturen ist ein mehrzeitiges Verfahren erforderlich.
Methode: Wir berichten über 53 Pat. die von 11/2002 bis 10/2018 rekonstruiert wurden. Alle wiesen eine insuffiziente Penisschafthaut (zu wenig, zu narbig) sowie langstreckige / panurethrale Urethrastriktur auf. Bei 47 waren mehrfach fehlgeschlagene Hypospadie-Korrekturen, bei 6: Harnröhrenstententfernung (1), 2x frustraner HR mit OMG (1), abszediertes Urethradivertikel (1), traumatisch bedingte Fistel mit Striktur (1), Fistel nach Peniskarzinom (1), Radikale Prostatektomie & RTX (1) ursächlich.
Zunächst erfolgte die endoskopische Beurteilung (Sichturethrotomie) und Erstellung des Behandlungsplans. Nach Marsupialisation der strikturierten Urethra, ggf. Rekonstruktion der (originären) proximalen Urethra mit OMG (bei Striktur), und OMG-Transplantation (oder 1 Fall Haut-Meshgraft) auf Penisschaft sowie Boutonniere-Anlage, erfolgte die Tubularisierung & Anastomosierung der Neourethra mit der proximalen Urethra und Deckung des Penisschaft mit gestieltem Skrotallappen nach 4 bis 6 Mon. Eine erforderliche Penisschaftaufrichtung wurde im Rahmen der 2. Op durchgeführt. Ein Pat. wurde zweizeitig mittels Meshgraft nach 3 erfolglosen Versuchen mit OMG korrigiert.
Das FU erfolgte prosp. standardisiert mittels Fragebogen, Patient-self-reported: 3-monatlich die ersten 2 Jahre, 6-monatlich auf Dauer. Bei HWI, Uroflow unter 20 ml/sec. oder Restharn erfolgte eine Zystoskopie.
Ergebnisse: Vor OP: 5,7 (1-14). Strikturlänge: 8,4 cm (1-22). Alter: 33,5 J. (5-64).
FU: 37,3 Mon. (1-143), median 28. Bei 1 (1,9%) Pat. kam es zur Nekrose des Skrotallappens. 81% (43) der Pat. konnten ausgewertet werden.
Komplikationen: insges. 16%.
Bei 3 (6,9%) Rezidivstriktur. 11,6% (5/43) Korrektur-OP: 1x Fistelverschluss, 1x Nekrose Skrotallappen, 3 x Korrektur Penisschafthaut. Bei allen lag der Meatus glandulär oder koronar. Schaftdeviationen traten nicht auf.
Schlussfolgerung: Salvage-Operationen unter Verwendung von Transplantaten und gestielten skrotalen Verschiebelappen zur Deckung der Neourethra führen in erfahrenen Zentren zu exzellenten Langzeitergebnissen, auch in desaströsen Fällen.