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59. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V. - Urologie im Südwesten: Innovation aus Tradition

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

06.06. - 09.06.2018, Offenburg

Ist die leitliniengerechte operative Therapie von Nierenzellkarzinomen in einer Ausbildungsklinik gewährleistet?

Meeting Abstract

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  • Thomas Schuster - SHG-Kliniken, Völklingen
  • Muhammad Matani - SHG-Kliniken, Völklingen
  • Frank-Uwe Alles - SHG-Kliniken, Völklingen
  • Thomas Zwergel - SHG-Kliniken, Völklingen

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 59. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V. - Urologie im Südwesten: Innovation aus Tradition. Offenburg, 06.-09.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18swdgu077

doi: 10.3205/18swdgu077, urn:nbn:de:0183-18swdgu0771

Veröffentlicht: 5. Juni 2018

© 2018 Schuster et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das Nierenzellkarzinomen stellt mit einer der häufigsten urologischen Tumorerkrankungen einen der zentralen operativen Eingriffe dar. Die primäre Aufgabe liegt im Erreichen eines adäquaten onkologischen Ergebnisses neben der Reduktion (post-)operativer Komplikation und dem Erhalt der Lebensqualität der Patienten. Weiterhin ist es die Pflicht einer Hauptfachabteilung, die operative Ausbildung von Ärzten zu gewährleisten. Geklärt werden soll, ob eine Ausbildungsklinik die Forderungen der aktuellen Leitlinie – als erklärtes Maß des Therapiestandards - zur operativen Therapie des Nierenzellkarzinomes erfüllen kann.

Methodik: Sämtliche konsekutive Operationen von Nierentumoren im Jahre 2017 (n=67) wurden retrospektiv, statistisch aufgearbeitet. Hierbei wurden zunächst Alter, Geschlecht, BMI, Karnofsky-Index und der PADUA-/sowie der RENAL-Score erfasst, ferner die Operationstechnik. Die Operateure wurden in zwei Gruppen unterteilt (in Ausbildung < 30 Niereneingriffe/Erfahren > 200). Diesen zwei Gruppen wurden der histopathologische Befund, der Residualtumorstatus, die Operationsdauer, die Ischämiedauer bei Teilresektionen, der Blutverlust sowie postoperative Komplikationen zugeordnet und verglichen. Benigne Tumoren wurden aufgrund des identischen, operativen Vorgehens in die Analyse inkludiert. Urothelkarzinome wurden ausgeschlossen.

Anhand der aktuellen Fassung der S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Nierenzellkarzinomes [1] wurden die einzelnen Empfehlungen zur operativen Therapie des Nierenzellkarzinoms anhand der erhobenen Daten abgehandelt.

Ergebnis: In beiden Kollektiven (in Ausbildung/Erfahren) konnte gezeigt werden, dass insbesondere die Forderung des Nierenerhalts bei der klinischen Kategorie T1, das Erreichen einer Residualtumorfreiheit (R0), eine kurz gehaltene Ischämiezeit bei Teilresektion und die Schonung der Nebenniere erfüllt wurden. Nach Clavien-Dindo konnten eine Komplikation der Klasse I, vier Komplikationen der Klasse II und drei Komplikationen der Klasse IIIb verzeichnet werden.

Schlussfolgerung: Anhand der durchgeführten Analyse zeigt sich, dass eine leitliniengerechte, operative Therapie des Nierenzellkarzinomes in einer nicht-universitären, urologischen Hauptfachabteilung auch unter Einbeziehung der Ausbildung möglich ist.


Literatur

1.
Deutsche Krebsgesellschaft; Deutsche Krebshilfe; AWMF. Leitlinienprogramm Onkologie: Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Nierenzellkarzinoms, Langversion 1.2, 2017, AWMF Registernummer: 043/017OL. Available from: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Leitlinien/Nierenzellkarzinom/LL_Nierenzell_Langversion_1.2.pdf Externer Link