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59. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V. - Urologie im Südwesten: Innovation aus Tradition

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

06.06. - 09.06.2018, Offenburg

Histopathologische Validierung der multiparametrischen MRT mittels Kombination aus extendierter systematischer Biopsie und MRT/TRUS-Fusionsbiopsie – eine Mapping-Studie an 316 Patienten

Meeting Abstract

  • David Bonekamp - Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
  • Patrick Schelb - Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
  • Manuel Wiesenfarth - Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
  • Tristan Anselm Kuder - Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
  • Fenja Deister - Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
  • Boris Hadaschik - Universitätsklinikum Essen
  • Markus Hohenfellner - Universitätsklinikum Heidelberg
  • Heinz-Peter Schlemmer - Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
  • Jan Philipp Radtke - Universitätsklinikum Heidelberg

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 59. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V. - Urologie im Südwesten: Innovation aus Tradition. Offenburg, 06.-09.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18swdgu029

doi: 10.3205/18swdgu029, urn:nbn:de:0183-18swdgu0295

Veröffentlicht: 5. Juni 2018

© 2018 Bonekamp et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die MRT detektiert zuverlässig die Indexläsion des Prostatakarzinoms (PCa) innerhalb einer Prostata. SIe zeigt jedoch Schwächen im Nachweis multifokaler Tumoren und in der Darstellung der kompletten Tumorausdehnung klinisch signifikanter PCas. In der vorliegenden Arbeit wurden Läsionen in der mpMRT mit histopathologischen Ergebnissen der Kombination aus einer extendierten systematischen Biopsie mit gezielten Biopsien im Rahmen der MRT/TRUS-Fusionsbiopsie verglichen.

Material und Methodik: Die Prostata wurde sowohl in der MRT, als auch in der histopathologischen Untersuchung in Sextanten unterteilt. Innerhalb dieser Sextanten wurde nun die Detektionsrate, sowie die Sensitivität, Spezifität, der positive (PPV) und der negative Vorhersagewert (NPV) der mpMRT für signifikanten PCas (sPCa, Gleason score ≥ 3+4) an der Referenz der Kombination aus 24 systematischen Biopsien mit gezielten Biopsien der MRT/TRUS-Fusionsbiopsie. In der mpMRT galt ein PI-RADS Version 2 Score von ≥3 als suspekt für ein sPCa. Neben der Sextantenanalyse erfolgte auch eine Analyse für die Prostatahemisphären und die gesamte Prostata.

Ergebnisse: Insgesamt zeigten sich in 316 Patienten 657/1896 (35%) Sextanten positiv für ein sPCa in der mpMRT. Histopathologisch hatten diese mpMRT-positiven Sextanten in 38% ein sPCa. MRT-negative Sextanten zeigten einen sPCa-Nachweis in 10%. 379 Sextanten hatten ein sPCa. 251 (66%) waren MRT-positiv und 128 (34%) MRT-negativ. Von 121 Patienten mit einem sPCa hatten 7 (6%) eine unauffällige MRT. In der mpMRT positive Sextanten hatten 3,5-mal wahrscheinlicher einen sPCa Befund als in der mpMRT negative Sextanten. Auf Sextantenbasis betrugen die Sensitivität, Spezifität, PPV und NPV der mpMRT 66%/73%/38%/90%. In der Analyse der Hemisphären waren Sensitivität, Spezifität, PPV und NPV 85%/48%/41%/88%, und in der gesamten Prostata 94%/22%/43%/86%.

Zusammenfassung: Auf Basis der gesamten Prostata zeigte sich eine gute Übereinstimmung der mpMRT mit dem histologischen Ergebnis mit einer sehr guten Sensitivität. Auf Sextantenbasis zeigte sich jedoch die bekannte Schwäche der mpMRT, das Ausmaß eines sPCa akkurat zu determinieren. Die Analyse der Hemisphären ist insbesondere für fokale Therapieverfahren interessant. Hier zeigten sich jedoch nicht nur Schwächen in der Spezifität und dem PPV, sondern auch für den Ausschluss signifikanter Tumoren, der beispielsweise für die Planung einer Hemiablation entscheidend ist.