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59. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V. - Urologie im Südwesten: Innovation aus Tradition

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

06.06. - 09.06.2018, Offenburg

Einfluss der intratumoralen Heterogenität auf die prognostische Aussagekraft metastasierungsassoziierter microRNAs im klarzelligen Nierenzellkarzinom

Meeting Abstract

  • Fabian Girke - Universität des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg, Deutschland
  • Martin Janssen - Universität des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg, Deutschland
  • Alexey Pryalukhin - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Pathologie, Bonn, Deutschland
  • Rainer M. Bohle - Universität des Saarlandes, Institut für Pathologie, Homburg, Deutschland
  • Michael Stöckle - Universität des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg, Deutschland
  • Gudrun Wagenpfeil - Universität des Saarlandes, Institut für medizinische Biometrie, Homburg, Deutschland
  • Kerstin Junker - Universität des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg, Deutschland
  • Joana Heinzelmann - Universität des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg, Deutschland

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 59. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V. - Urologie im Südwesten: Innovation aus Tradition. Offenburg, 06.-09.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18swdgu016

doi: 10.3205/18swdgu016, urn:nbn:de:0183-18swdgu0161

Veröffentlicht: 5. Juni 2018

© 2018 Girke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In Vorarbeiten wurden miRNAs identifiziert, die mit Metastasierung sowie verkürztem Überleben bei Patienten mit klarzelligen Nierenzellkarzinomen (kzNZK) assoziiert sind und daher als potentielle prognostische Marker Verwendung finden könnten.

Im Rahmen dieses Projektes sollte untersucht werden, ob in kzNZK eine relevante intratumorale Heterogenität (ITH) der miRNA-Expression vorliegt und ob die Analyse mehrerer Tumorareale zu einer verbesserten Aussage bezüglich der Prognoseeinschätzung führt.

Material und Methoden: Es wurden je 2-5 Areale aus 21 kzNZK (10 nicht-metastasiert 11 metastasiert) untersucht. Aus 76 FFPE-Proben wurde die Gesamt-RNA isoliert und die Expression der miR-30e-3p/30c-2-3p/139-5p/210 mittels qRT-PCR gemessen. Die ITH der miRNA-Expression wurde mittels des Variationskoeffizienten (VK=s/MW*100) bestimmt.

Ergebnisse: Für jede miRNA wurde ein Cut-off-Wert zur Differenzierung zwischen metastasierten und nicht-metastasierten Tumoren bestimmt. Für die miRNAs miR-30e-3p, miR-30c-2-3p, miR-139-5p und miR-210 ergab sich jeweils eine Sensitivität/Spezifität von 64%/70%, 67%/55%, 70%/78%, 72/60%.

Die miRNA-Expression variierte in den verschiedenen Arealen der Tumoren. Der VK betrug 12%, 15%, 19%, 25% für miR-30e-3p, miR-210, miR-30c-2-3p und miR-139-5p. Es konnte keine Korrelation des VKs zu Metastasierung, Grading, Tumorgröße oder T-Kategorie nachgewiesen werden.

Die Wahrscheinlichkeit der korrekten Tumoreinschätzung (M0 oder M1) bei 3 untersuchten Arealen lag für miR-30c-2-3p, miR-210, miR-30e-3p und miR-139-5p bei 64%, 65%, 68% und 75%. Die Analyse von 3 Tumorarealen ergab für miR-30c-2-3p und miR-139-5p eine tendenziell genauere, jedoch statistisch nicht signifikant bessere Aussage des Metastasierungsrisikos gegenüber der Analyse von 1 oder 2 Arealen.

Schlussfolgerung: Mit dieser Arbeit wurde erstmals die intratumorale Heterogenität der miRNA-Expression in kzNZK untersucht. Die ITH ist nicht von der Tumorgröße abhängig. Trotz einem VK von bis zu 25% konnte in diesem Kollektiv kein signifikanter Einfluss auf die Prognoseeinschätzung dargestellt werden. Die Analyse mehrerer Areale verbessert nicht die Aussagegenauigkeit.