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Symposium Idiopathische Intracranielle Hypertension (Pseudotumor cerebri)

07.10.2017, Düsseldorf

Operative neurochirurgische Eingriffe: Ventrikuloperitonealer, ventrikuloatrialer und lumboperitonealer Shunt / Vorgehensweise, Komplikationen, Vor- und Nachteile

Meeting Abstract

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  • Martin Scholz - Duisburg

Symposium Idiopathische Intracranielle Hypertension (Pseudotumor cerebri). Düsseldorf, 07.-07.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17siih11

doi: 10.3205/17siih11, urn:nbn:de:0183-17siih115

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/siih2017/17siih11.shtml

Veröffentlicht: 30. November 2017

© 2017 Scholz.
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Gliederung

Text

Einleitung: Chirurgische Verfahren zur Behandlung des Pseudotumor cerebri sind verschiedene Shuntverfahren. Hier besteht immer noch Unklarheit, was die beste Lösung für die Patienten ist. Vor-und Nachteile sowie technische Details werden beschrieben.

Material und Methodik: Die verschiedenen Shunttechniken sind z.B. der ventrikuloperitoneale Shunt, der in unserer Klinik in Zusammenarbeit mit der Chirurgie im Hause laparoskopisch angelegt wird.

Der Patient liegt dafür in Rückenlage, der Kopf ist im Kopfring positioniert.

Beim lumboperitonealen Zugang wird der Shunt von lumbal intraspinal nach abdominell verlegt. Hierzu liegt der Patient in Seitenlage, was aber die laparoskopische Anlage erschwert. Die Operationsdauer liegt bei beiden Eingriffen bei ca. 35 – 45 min.

Ergebnisse: Die Komplikationsrate bei Shuntoperationen in der Literatur liegt bei ca. 15 %. Hierzu zählen Shuntinfektionen, bei denen die Shunts entfernt werden müssen und Shuntdyskonnektionen.

Es gibt spezifische Unterschiede zwischen lumboperitonealem und ventrikuloperitonealem Shunt auch bezüglich der Komplikationen. Bei ventrikuloperitonealem Shunt ist die Positionierung des Ventrikelkatheters schwierig, da die Ventrikel sehr eng sind. Hier muß an die Verwendung von Navigationsgeräte gedacht werden, um die Präzision zu verbessern. Bei den lumboperitonealen Shunts kann es zu einer Verlagerung des spinalen Katheters in den Spinalkanal kommen. Desweiteren ist der Shunt nicht so gut überprüfbar und steuerbar wie ein VP-Shunt, da kein Ventil dazwischengeschaltet ist. Bei Verdacht auf Dysfunktion weist ein erhöhter lumbaler Druck auf ein Problem hin.

Zusammenfassung: Trotz alternativer Behandlungsoptionen wie Diamoxgabe und neurointerventionelle Verfahren sowie wiederholte Lumbalpunktionen gibt es immer noch Indikationen zur Anlage von Shunts insbesondere bei Patienten mit progredienten Sehstörungen. Die Patienten müssen über die hohen Komplikationsraten und mögliche Revisionen aufgeklärt werden.


Literatur

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